Parallel zu den Werktagen auf dem Kasernengelände zeigen mehrere Germeringer Künstlervereinigungen dort in einem der Gebäude ihre Werke. Außerdem wird in der Ausstellung wichtiger Künstler der vergangenen Jahre gedacht - und es gibt Abbildungen von historischen Kunstwerken aus der Stadt. Anlass für diese räumlich zwar kleine, zeitlich aber umfassende Ausstellung ist das 25-jährige Stadtjubiläum Germerings.
Das älteste zu sehende Werk ist ein spätgotisches Fresko aus der alten Dorfkirche Sankt Martin. Ausgestellt wird nicht das Original, sondern ein großer Schwarz-weiß-Druck. Das Fresko zeigt den neugeborenen Christus zu Füßen seiner Mutter Maria. Entdeckt wurde das Bild bei Grabungsarbeiten. Ein anderes historisches Werk ist ein Bildplan von 1613. Dazu gibt es eine Votivtafel zu sehen, die ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert stammt. Abgeschlossen wird die Sammlung dieser alten Kunstwerke von einer Tafel zur Viehseuche in Germering im Jahr 1853.
In einem anderen Raum sind Werke der für die Stadt bedeutenden, bereits verstorbenen Künstler Heinz Braun, Josef Dering, Herbert Lentz und Gerhard Baumgärtel zu sehen. Von Braun beispielsweise, der im Hauptberuf Postbote in Germering war, ist unter anderem der "Akt im Pelz" zu sehen. In einer surrealen Farbkombination und mit charmanter Hässlichkeit zeigt das Bild eine Frau, die mit rotem Pelzmantel und grünen Strümpfen bekleidet ist. Braun war Autodidakt, neben seiner Kunst spielte er in mehreren Filmen von Herbert Achternbusch mit. Und auch Jürgen Eike, der verstobene Vorsitzende des Kunstkreises Germering, wird mit einem eigenen Raum geehrt. Gezeigt werden dort drei seiner filigranen Holzskulpturen. Zwar wirken seine Werke abstrakt, doch meist liegen ihnen mathematische Berechnungen zugrunde. Intellekt und Emotion verschmelzen auf eindrucksvolle Weise.
Jeweils in einem Raum präsentieren außerdem Mitglieder des Kunstkreises, der Ateliergruppe 27 und des Atelierhauses ihre Arbeiten. Die Ateliergruppe, die vor etwa zwei Jahren von Mitgliedern des Kunstkreises gegründet wurde, hat auch diese Ausstellung organisiert. In der Mitte des Raumes zeigt Brian Whitehead eine abstrakte Skulptur aus Tessiner Marmor. Durch die künstlerische Bearbeitung kommt dabei das wunderbare Farbmuster des Gesteins zur Geltung, das von weiß und schwarz dominiert und, aber auch durch braune Einschübe wunderbar ergänzt wird.
Ausstellung zum Germeringer Stadtjubiläum, zu sehen an diesem Donnerstag und Freitag jeweils von 14 bis 18 Uhr, Otto-Wagner Straße 80.