Germering:Ein Gott,der alles verbindet

Germering: Der Bahá'i Harald Hackländer engagiert sich mit dem Projekt "Vielfalt leben" auch kulturell in Germering.

Der Bahá'i Harald Hackländer engagiert sich mit dem Projekt "Vielfalt leben" auch kulturell in Germering.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Glaubensgemeinschaft der Bahá'i feiert 200. Jubiläum

Von Katharina Proksch, Germering

Sie glauben an die Vielseitigkeit der Menschen und treten ein für die Gleichstellung der Geschlechter. Was sich so modern anhört, ist in diesem Fall eine Idee aus Persien des 19. Jahrhunderts. Bahá'u'lláh empfing damals die Botschaft Gottes, der die Menschen zum friedlichen Zusammenleben aller Religionen und Kulturen aufruft, gründete die Bahá'i-Religion und wurde aus seinem Heimatland, dem heutigen Iran, verbannt. Heute noch werden Gläubige von der iranischen Herrschaft verfolgt. Der Grund dafür ist, dass für die Bahá'i Mohammed nicht der letzte Prophet war. Bahá'u'lláh erfuhr die nächste Gottesoffenbarung, und auch dieser wird nicht der letzte Offenbarer sein. Denn Gott wird immer wieder neue Gebote schicken, so der Glaube. Aus diesem Auftrag heraus engagieren sich Bahá'i bei über 3000 Hilfsprojekten. Ihre Anliegen sind zum Beispiel soziales und wirtschaftliches Wohlergehen und die Förderung von Menschenrechten.

Anlässlich des 200. Geburtstags ihres Religionsstifters feiern am Sonntag, 22. Oktober, über sieben Millionen Bahá'i weltweit. Auch der geistige Rat der Bahá'i München mit allen Gläubigen und den umliegenden Gemeinden lädt in das Conference Center des Hauses der Bayerischen Wirtschaft (Max-Joseph-Straße 5, München) ein. Von 11 Uhr an erwarten Gäste aller Religionen und Kulturen ein Programm des gemeinsamen Austauschs, mit musikalischen Andachten, Kurzvorträgen und Filmvorführungen. Eine Kunstausstellung zeigt die Geschichte der Bahá'i, der offizielle Festakt ist um 15 Uhr.

Harald Hackländer, der vor 34 Jahren die Religion für sich entdeckt hat, ist einer der vier Bahá'i der Germeringer Gemeinde. Die offene Gemeinde kann man bei vielerlei Veranstaltungen kennenlernen. Zum Beispiel in der Kinderklasse, in der die Bahá'i-Geschichte weitergetragen wird, Tugenden gelehrt, Lieder gesungen werden und über weltliche Belange informiert wird. Regelmäßig treffen sie sich bei Familie Hackländer oder anderen Gemeindemitgliedern zu öffentlichen Andachten. "Hier wird das Wort Gottes, ganz gleich welcher Religion, in Ruhe gebetet, denn es gibt nur einen Gott, der alle verbindet", berichtet Hackländer. Gemeinsam liest man auch aus den Büchern aller Weltreligionen, um eine Einheit zu bilden und tauscht seine Erfahrungen aus.

Unter dem Motto "Wahrlich, der Morgen eines neuen Tages ist angebrochen. Der Verheißene thront in den Herzen der Menschen." lädt zum 200. Geburtstag von Bahá'u'lláh die Gemeinde München am Sonntag, 22. Oktober, ins Conference Center des Hauses der Bayerischen Wirtschaft (Max-Joseph-Straße 5, München) ein. Die Veranstaltung dauert von 11 bis 18 Uhr und beginnt mit einer gemeinsamen Andacht. Über den Tag verteilt werden Filme gezeigt, anregende Diskussionen geführt und zusammen gebetet. Es gibt ein Kinderprogramm, eine Kunstausstellung und ein Catering. Um 15 Uhr ist der offizielle Festakt. Weitere Informationen unter www.muenchen.bahai.de.

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