Germering:Die Sprache als Schlüssel

Sprach-Kita

Feierliche Übergabe der Urkunde (von links): Kerstin Walter, Sonja Thiele, Sara Lethmair, Andreas Haas, Karin Bader, Gerda Hasselfeldt, Eike Höppner.

(Foto: Günther Reger)

Bundesfamilienministerium finanziert vier Jahre lang die Stelle einer Förderfachkraft für die Kinderbetreuungseinrichtung "Denk mit!"

Von katharina knaut, Germering

Sprache ist essenziell für die Kommunikation, und das bereits im frühesten Kindesalter. Die Bedeutung der Sprache streicht denn auch Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) heraus - bei der offiziellen Übergabe der Sprachplakette des Bundesprogramms unter dem Titel "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" an die Germeringer Kinderbetreuungseinrichtung "Denk mit!".

Mit dem Programm, das Anfang 2016 ins Leben gerufen wurde, fördert das Bundesfamilienministerium sprachliche Bildung als festen Bestandteil in der Kindertagesbetreuung. Zu diesem Zweck finanziert es eine Stelle für eine spezielle Sprachfachkraft. Die Aktion richtet sich dabei vor allem an Kitas, die einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit sprachlichem Förderbedarf haben. Dazu zählen Kinder mit Migrationshintergrund, aber auch solche mit einem Elternteil, für den Deutsch nicht die Muttersprache ist.

Das Lernen einer Sprache könne man mit einem Baum vergleichen, meint Haas. Damit sich eine solide Sprache entwickeln kann, müsse davor möglichst früh das Fundament, also die Wurzeln ausgebildet werden. "Heute ist es wichtig, Sprache so früh wie möglich zu lernen ", findet auch die Bundestagsabgeordnete und Wahlkreisabgeordnete Gerda Hasselfeldt (CSU), die für die Übergabe der Sprachplakette zuständig und zu diesem Zweck ebenfalls nach Germering gekommen ist. Das Lernen einer Sprache sei essenziell für die soziale und kognitive Entwicklung. "Sprache fördert das Denken", stimmt Einrichtungsleiterin Kerstin Walter zu. Aus diesem Grund ist die Sprachförderung für die Erzieherinnen von je her ein zentrales Thema und finde von vornherein schon immer statt. "Mit einer speziellen Fachkraft erhöht sich die Qualität jedoch gewaltig." Die Förderung beschränkt sich jedoch nicht nur auf Kinder mit Migrationshintergrund, sondern kommt allen 90 Besuchern der vier Krippen und zwei Kindergartengruppen zugute. Insgesamt auf vier Jahre ist das Programm ausgelegt. "Ich glaube, in dieser Zeit kann man einiges bewegen," meint Sara Lehmair, die Anfang April als Sprachfachkraft tätig ist. Sie wird mit den Kindern arbeiten, Eltern für Informationen und Anregungen für zu Hause bereitstehen sowie die Erzieherinnen unterstützen und in bestimmten Dingen anleiten. Einen Schwerpunkt setzt sie dabei auf Psychomotorik. In diesen Stunden kombinieren die Kinder Sprache und Bewegung. Dazu wählen sie ein Thema, das sie in Bewegungsspielen umsetzen. Auf diese Weise könnten sie bestimmte Wörter, wie "hoch" und "tief" am eigenen Körper erfahren und lernen, dies auszudrücken. Für die Eltern plant Sara Lehmair außerdem Vorträge und Elternabende, um sie in die sprachliche Bildung mit einzubeziehen. Zunächst muss sie sich jedoch noch orientieren. "Es ist schon noch einiges zu tun, aber ich freue mich sehr darauf", sagt sie optimistisch.

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