Auf frischen Wind gefasst sind die Mitglieder der CSU Frauen-Union des Kreisverbands Fürstenfeldbruck. Seit sechs Jahren setzt sich Gabriele Off-Nesselhauf als Kreisvorsitzende dafür ein, Ziele und Anliegen von Frauen zu verwirklichen sowie Frauen in der Politik zu fördern und zu unterstützen. Am Donnerstag tritt nun eine andere in ihre Fußstapfen, die 59-Jährige steht für eine erneute Kandidatur nicht mehr zur Verfügung.
Als wahres Allround-Talent kam die Germeringerin in den Kreisverband: Als gelernte Hauswirtschafterin arbeitete sie nach ihrer Ausbildung zunächst als Flugbegleiterin, zugleich führte Off-Nesselhauf damals ein Fachgeschäft. Heute coacht die Ehefrau und Mutter zweier Söhne hauptberuflich in Firmen und bildet Privatleute weiter. Auch Flüchtlingshelfern steht sie in Seminaren zur Seite, unterstützt die Ehrenamtlichen und zeigt ihnen Möglichkeiten auf, die ihnen zur Verfügung stehenden Kräfte möglichst optimal und nachhaltig einzusetzen. Sich in das Wesen Ehrenamtlicher hineinzuversetzen ist für sie ein Heimspiel, denn die Kreisvorsitzende ist selbst seit mehr als vierzig Jahren ehrenamtlich tätig, beispielsweise im Hospiz oder im Verein für Heimatpflege.
Seit jeher bewegten sie Themen wie Soziales, Gleichstellung, Familie, Gesundheit und Menschen mit Behinderung, wie sie sagt. Seit 2002 sei sie Stadträtin in Germering, und nach wie vor stünden diese Themen im Fokus ihrer Arbeit, so Off-Nesselhauf. Nur ihre Tätigkeitsfelder hätten sich mittlerweile geändert. Damit bezieht sich die Stadträtin auf ihre weiteren Ämter als Kreistags- und Bezirkstagsabgeordnete, die seit 2009 zusätzlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Einen erneuten Vorsitz erachte sie deshalb für ihre Ziele als nicht sinnvoll. "Ich will meine Sache einfach g'scheit machen", sagt sie. "Alles andere dient der Sache nicht."
Als viertes Standbein nebst Amt, Coaching und Frauen-Union ist Off-Nesselhauf seit 2009 Mentorin für politische Einsteigerinnen des Helene-Weber-Kollegs, des "ersten bundesweiten und parteiübergreifenden Netzwerks für engagierte Frauen in der Politik". Damals wurde sie für ihre Arbeit als herausragende Kommunalpolitikerin mit dem Helene-Weber-Preis ausgezeichnet. Seitdem unterstütze sie Ramona Weiß, eine junge Stadträtin in Puchheim. "An die Hand nehmen, aber nichts aus der Hand nehmen", darauf achte sie besonders. Es mache viel Spaß und sei ein Geben und Nehmen, sie selbst lerne vom Nachwuchs mehr Gelassenheit und neue Herangehensweisen. Zudem reiste die Mentorin kürzlich mit einer Kollegin nach Baku in Aserbaidschan, wo sie Frauen eines ehrenamtlichen Frauenhauses im Rahmen des Mentoring-Programms motivierte, weiter politisch aktiv zu bleiben und Netzwerke zu bilden.
Entspannung bei der Gartenarbeit
Bei der Gartenarbeit oder Waldspaziergängen mit dem Hund tankt sie immer wieder neue Energie. Diese hat Off-Nesselhauf als Kreisvorsitzende der Frauen-Union sowohl politisch als auch kulturell zielgerichtet eingesetzt. "Bei der Umsetzung meiner Anliegen haben mir so viele Menschen geholfen", betont sie merklich dankbar. Ihre Nachfolge, sagt sie, sei auf jeden Fall gesichert. Es gebe bereits hoch motivierte Interessentinnen für den Posten. "Da habe ich kein schlechtes Gewissen." Ganz von der Bildfläche verschwinde sie ja sowieso nicht, der Frauen-Union bleibe sie auch weiterhin treu.
Am Donnerstag, 7. Mai, versammeln sich die Delegierten der Frauen-Union Kreisverband Fürstenfeldbruck zur Wahl der neuen Kreisvorsitzenden im Bürgerhaus Mammendorf. Die Moderation übernimmt Landtags-Vizepräsident Reinhold Bocklet. Beginn ist um 19.30 Uhr.