Germering: Cewe rückt von Umbenennung ab

Aufgrund der Diskussion über die NSDAP-Mitgliedschaft des Fotografen Carl Wöltje, dessen Initialen im Unternehmensnamen stecken, rückt die Firma Cewe von ihrem Wunsch auf eine Straßenumbenennung ab. Das Unternehmen verzichte "gern auf die Namensnennung, sollte der Stadtrat von Germering dies für opportun halten", sagte Geschäftsführer Tobias Weitzel am Dienstag. Der Chef des Unternehmens, das seinen Hauptsitz in Oldenburg hat, betonte, dass es niemals darum gegangen sei, den Straßenabschnitt vor dem Werksgelände nach Carl Wöltje zu benennen. Absicht sei es gewesen, so Weitzel, "insbesondere die Leistung der Mitarbeiter" zu würdigen. Cewe ist 1961 gegründet worden. Die Firma habe "keine Nazi-Vergangenheit", sagte der Geschäftsführer. Ähnlich sieht es auch Cathrin Rausch. Die SPD-Stadträtin hat sich für die Umbenennung eingesetzt. Bei Cewe handle es sich um ein "gutes Germeringer Unternehmen", sagte sie. Rausch verwahrte sich zudem gegen den Vorwurf, leichtfertig vorgegangen zu sein. Auch die Verwaltung habe den Namen Cewe für eine erfundene Bezeichnung gehalten. Belastete Namen würde die SPD nicht vorschlagen, sagte sie und erinnerte an die Umbenennung der Ritter-von-Halt- und der Carl-Diem-Straße im Jahr 1998.