Germering:Bahnhof soll Aufzug bekommen

Seit 30 Jahren warten die Fahrgäste auf einen Lift am Bahnhof Germering-Unterpfaffenhofen. Jetzt soll er eingebaut werden - wenn die Stadt ihn aus eigener Kasse bezahlt.

Petra Fröschl

- Seit Jahrzehnten wird er gefordert, nun könnte der Aufzug am S-Bahnhof Germering-Unterpfaffenhofen endlich Wirklichkeit werden: Nachdem die Kostenberechnung der Deutschen Bahn jetzt vorliegt, hat der Bauausschuss am Dienstag einstimmig beschlossen, die Planungen weiterzuführen. Ob die Stadt die 450 000 Euro, die der Aufzug kosten soll, tatsächlich aufbringen kann, wird erst im Zuge der Haushaltsberatung entschieden.

Als die Bahnhofsunterführung vor etwa 30 Jahren gebaut wurde, waren bereits Vorkehrungen für einen späteren Aufzug getroffen worden: Dieser soll in der Unterführung auf der Ostseite der Unteren Bahnhofstraße vor dem Treppenaufgang errichtet werden. Doch die Verhandlungen mit der DB zogen sich über Jahre hinweg. Ende der neunziger Jahre fanden sogar Demonstrationen von Müttern, Senioren und Behinderten statt, die sich für den barrierefreien Ausbau stark machten. 2005 wurde der Bahnhof im Westen zwar mit Rampen versehen, doch der Wunsch nach einem Aufzug am anderen Ende blieb.

2010 unterzeichnete die Stadt schließlich einen Finanzierungsvertrag mit der DB Station und Service. Nun liegt deren Kostenschätzung vor: Ihr zufolge kostet die Planung 68 000 und der Bau des Aufzugs 380 000 Euro. Hinzu kommen laufende Kosten von mindestens 10 000 Euro im Jahr; alle zwölf Jahre muss die Technik ausgetauscht werden, was jeweils 130 000 Euro kosten soll. Bisher sind im Haushalt 250 000 Euro für das Projekt vorgesehen, das Budget müsste also um 200 000 Euro erhöht werden. Macht der Stadtrat das Geld locker, könnte der Aufzug 2014 kommen. Die Stadt muss die Kosten alleine schultern, weil die Bahn ihrer Verpflichtung für einen barrierefreien Bahnhof mit den Rampen bereits nachgekommen ist. Zuschüsse vom Freistaat sind nicht zu erwarten. Auch wenn die Stadträte am Dienstag die "exorbitanten Kosten" und die Tatsache beklagten, dass die Stadt zwar zahlen muss, aber bei der Gestaltung und Planung des Lifts kein Mitspracherecht hat, befürworteten sie, die Planung fortzusetzen.

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