Germering:Ausgezeichnete Schule

Germering: Selbstverpflichtung: Schüler und Lehrer des Carl-Spitzweg-Gymnasiums präsentieren das Logo "Schule ohne Rassismus".

Selbstverpflichtung: Schüler und Lehrer des Carl-Spitzweg-Gymnasiums präsentieren das Logo "Schule ohne Rassismus".

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Spitzweg-Gymnasium engagiert sich gegen Rassismus

Von Andreas Grebl, Germering

Als 55. Schule in Oberbayern hat das Carl-Spitzweg-Gymnasium (CSG) den Titel "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" verliehen bekommen. Pate für dieses Projekt ist der mehrfache Ironman-Gewinner Faris al Sultan. Bei seiner kurzen Begrüßungsrede sagte der Münchner Sportler: "Kein Mensch ist besser als irgend ein anderer." Als Deutscher mit arabischen Vorfahren empfindet er sein Engagement gegen Rassismus gerade in dieser Zeit als selbstverständlich. Die Paten für dieses Projekt werden von den Schülern ausgesucht, am Germeringer Gymnasium hat dies der ehemalige Vertrauenslehrer Wolfgang Teuschner unterstützt. Schuldirektor Georg Gebhard eröffnete die Veranstaltung mit den Worten, der Titel bedeute vorerst gar nichts, er müsse erst "mit Leben gefüllt werden".

Eine Gruppe hatte sich im vergangenen Schuljahr das Ziel gesetzt, diese Auszeichnung zu bekommen. Die Schulsprecher Charlotte Ritter und Moritz Bothe übernahmen das Projekt mit dem Ziel, Netzwerke und Partnerschaften in Germering zu bilden. Mit der Aufnahme in die Initiative wollen sie etwas Nachhaltiges und Dauerhaftes in der Schule installieren. Die Gymnasiasten haben im Asylbewerberheim Bewohnern Nachhilfe gegeben und für sie Freizeitaktivitäten organisiert. Unter der Leitung von Lehrerin Anne Halfmann werden weitere Projekte und Workshops folgen. Die Klasse 8g stellte mit einem gespielten Chat vor, wie Vorurteile und Rassismus, Schüler verletzen können, dies war ein Aufruf an die Schüler, das Projekt zu unterstützen. Mit dem Hit "We are the World" zeigte die Klasse 7 d unter dem Motto "Musik kennt keine Grenzen", dass auch Musik für die Integration eingesetzt werden kann. Die in der Aula versammelten Lehrkräfte und Schüler der Klassen fünf bis zehn bekräftigten dies mit starkem Applaus. Anschließend übergab Ron Otto, Vertreter der Landeszentrale von "Schule ohne Rassismus" eine Urkunde und das Logo für die Schule.

Der Titel sei kein Preis und keine Auszeichnung für bereits geleistete Arbeit, sondern sei eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft: "Wir übernehmen Verantwortung für das Klima an unserer Schule, indem wir uns bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden", heißt es auf der Homepage der Initiative. Eine Schule bekommt den Titel, wenn mindestens 70 Prozent aller Menschen, die in dieser Schule lernen und arbeiten, diese Selbstverpflichtung unterschreiben und jährlich ein Großprojekt organisieren. Paten sind namhafte Größen und Vereine aus der Welt des Sportes, der Politik und der Wirtschaft, wie die Augsburger Panther, Jerome Boateng, Laith Al Denn, Hans-Peter Friedrich oder Gregor Gysi. Mittlerweile gehören rund 355 Schulen in Bayern und rund 1900 im Bundesgebiet dem somit größten Schulnetzwerk Deutschlands an.

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