Germering:Ambition, Anstrengung, Anerkennung

Germering: OB Andreas Haas (von links) und Sportreferent Robert Baumgartner ehren Herbert Böck, den langjährigen Chef des SC Unterpfaffenhofen.

OB Andreas Haas (von links) und Sportreferent Robert Baumgartner ehren Herbert Böck, den langjährigen Chef des SC Unterpfaffenhofen.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Stadt Germering ehrt viele junge Sportler, die große Entbehrungen auf sich nehmen, um erfolgreich zu sein. Auch einige Vereinsfunktionäre werden vom Oberbürgermeister für ihr langjähriges ehrenamtliches Wirken geehrt

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Auch Cornelia Rips stand auf der Liste der zu ehrenden Sportlerinnen und Sportler. Doch sie konnte nicht da sein. "Sie muss in Halle/Saale trainieren", erzählte ihre Mutter Yvonne Rips. Die Siegerin des Talentiade-Wettbewerbs der SZ bereitet sich auf die Junioren-WM in den USA vor. Dafür wurden bei der Sportlerehrung der Stadt Germering andere junge Schwimmerinnen und Schwimmer von der SSG Neptun Germering auf die Bühne gerufen. So erhielt Jasmin Borger aus den Händen von Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) und Sportreferent Robert Baumgartner (SPD) eine Urkunde überreicht. Beide Herren hatten sich zur Ehrung weiße Handschuhe angezogen, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen.

Jasmin Borger ist 15 Jahre alt und trainiert sechsmal in der Woche, wie sie erzählt. Im Winterhalbjahr steht sie sogar um sechs Uhr morgens auf, um eine halbe Stunde später im Hallenbad vor der Schule ihre Bahnen zu absolvieren. "Ich habe mit fünf Jahren angefangen zu schwimmen und danach nie wieder aufgehört", erzählt die Schülerin. Geehrt wurde Borger für erste Plätze bei den oberbayerischen Meisterschaften und einem zweiten Platz bei den bayerischen Titelkämpfen über 50 Meter Rücken. Natürlich eifert sie ihrer Vereinskollegin Cornelia Rips nach. "Michael Phelps gefällt mir auch", sagt Borger, dass sie auch für den vielfachen amerikanischen Olympiasieger schwärmt.

Mehrere Dutzend Sportler und Mannschaften werden von Haas und Baumgartner auf die Bühne gerufen. Auch langjährige Vereinsfunktionäre erhalten ihre verdiente Anerkennung. Darunter sind der langjährige Präsident des SC Unterpfaffenhofen-Germering, Herbert Böck, und Eberhard Röll, der seit dem Jahre 2000 Präsident des SV Germering ist. Auch Helmuth Trager von der Schützengesellschaft Parsberg wird für 55 Jahre Vereinsarbeit ausgezeichnet.

Der OB hatte zuvor die umfangreiche Sportförderung der Stadt betont. So wurde zuletzt die Tribüne und Laufbahn im SVG-Stadion am Hallenbad für 500 000 Euro saniert. Demnächst erhält der Kunstrasenplatz LED-Beleuchtung für 40 000 Euro. In den Neubau der Sporthalle an der Wittelsbacherschule werden bis 2018 3,8 Millionen Euro fällig. Der jährliche Zuschuss für die laufende Arbeit der Sportvereine beträgt laut Haas 600 000 Euro. Steffen Enzmann, der Kreisvorsitzende des Bayerischen Landes-Sportverbandes (BLSV), lobte Germering in seinem Grußwort dafür, dass die Stadt mit Fürstenfeldbruck und Puchheim eine von dreien wäre, die noch eine Sportlerehrung durchführe.

Germering ehrt alle zwei Jahre seine Sportler. Darunter war auch die junge Turnerin Elena Engelhardt vom TSV Unterpfaffenhofen-Germering. Die 13-jährige Schülerin wurde vergangenes Jahr Bayerische Meisterin im Bodenturnen. Sie hat mit 1,42 Meter Größe und einem Gewicht von etwa 30 Kilogramm Gardemaße für eine Turnerin. Elena hat ein Spitzenniveau als Turnerin erreicht, dass sie nicht mehr beim TSV UG üben kann, sondern vier- bis fünfmal pro Woche nach Unterhaching ins Leistungszentrum fahren muss, um beim bayerischen Landestrainer Dieter Koch zu trainieren. Gerade hat sie eine siebenwöchige Verletzungspause hinter sich. "Ich hatte mir den rechten Fuß gebrochen", erzählt Elena. Das war beim halsbrecherischen Flick-Flack-Salto auf dem schmalen Schwebebalken passiert. Da sei sie unglücklich auf den Fuß gestürzt.

Spitzenniveau als Schachspieler würde auch Lorenz Gauchel vom Schachclub Germering gerne bringen. Doch das G 8 lässt dem 17-jährigen Schüler am Max-Born-Gymnasium, der im kommenden Jahr sein Abitur machen wird, kaum Zeit zum Schachspielen. Dabei sind die Erfolge Gauchels mit mehreren oberbayerischen und bayerischen Blitz- und Schnellschachtiteln beeindruckend. Momentan bleibt ihm lediglich eine Stunde in der Woche Zeit, um mit einem Internationalen Meister per Skype und Internet zu trainieren. "Es bleibt wohl mein ambitioniertes Hobby", sagt Lorenz Gauchel, "professionell wird es wohl nicht". Mit fünf Jahren begann er einst mit dem Vater Schach zu spielen. Seit einigen Jahren kann der Vater aber schon nicht mehr mithalten.

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