Geiselbullach:Jobmotor Gewerbepark

Der Kreisel an der B471 ist fertig, die Zufahrt zum neuen Gewerbegebiet in Geiselbullach möglich. Dort sollen sich Fastfood-Restaurant, Hotel und Tankstelle ansiedeln.

Karl-Wilhelm Götte

Während hinten noch gebaut und gebaggert wird, fahren die Olchinger, die von der A 8 oder aus Dachau kommen, schon über den großen Kreisel an der B 471 nach Hause. Auch sonst gab es bei der Eröffnung des Gewerbeparks Geiselbullach samt der neuen Abfahrt und dem Kreisel, der das 17 Hektar große Gelände des ersten Bauabschnitts erschließt, viele zufriedene Gesichter. Nach Angaben des Investors läuft die Vermarktung des Gewerbegebiets gut: Ein Fastfood-Restaurant, ein Hotel und eine Tankstelle wollen sich dort niederlassen. Die Stadt Olching verspricht sich dadurch mittelfristig erheblich mehr Gewerbesteuereinnahmen.

Bürgermeister Andreas Magg (SPD) erinnerte bei dem Ortstermin daran, dass die Stadt in den vergangenen zehn Jahren etwa 1000 Arbeitsplätze verloren habe. Mit dem Gewerbepark sollen neue Jobs vor Ort entstehen. Mit bisher schon zwei festen Ansiedlungen und zwei weiteren, die kurz vor dem Abschluss stehen, seien bereits etwa hundert Arbeitsplätze sicher, sagte Magg.

Auf 17 000 Quadratmetern niederlassen werden sich in Geiselbullach der "Aubinger Eisenhandel" und "Gläserner & Schmidt", ein Maschinengroßhandel aus Schäftlarn. Auch die Firma APM aus Mammendorf aus der Sparte Gehäusetechnik und ein Unternehmen aus dem Bereich Spedition und Medizintechnik werden sich mit einiger Sicherheit im Gewerbepark ansiedeln. "Das sind idealtypische mittelständische Firmen, die sich erweitern wollen und Arbeitsplätze schaffen", sagte Magg und lobte die ersten Abschlüsse, die der Investor Isarkies aus der Nähe von Landshut, der auch das Gewerbegebiet Gada im benachbarten Bergkirchen vermarktete, getätigt hat.

Normalerweise hat die Stadt, weil nicht Eigentümer der Grundstücke, kaum Einfluss auf die Ansiedlungen. Trotzdem bespricht der Investor die Anfragen mit dem Bürgermeister und dem Wirtschaftsreferenten. Von vornherein ausgeschlossen hatte die Stadt per Bebauungsplan Großlogistik und isolierten Einzelhandel. "Die Zusammenarbeit mit Isarkies ist prima", sagte Magg. Die Vermarktung laufe quasi von selbst per Mundpropaganda. Aber auch der Bergkirchener Bürgermeister Simon Landmann vermittle schon einmal Interessenten nach Olching. "Wir hätten schon mehr verkaufen können", sagte Andreas Roemer, der im Auftrag des Investors für die Vermarktung zuständig ist. Doch man wolle das Einvernehmen mit der Stadt.

Isarkies-Geschäftsführer Anton Meierlohr geht davon aus, dass die 17 Hektar des ersten Bauschnitts - insgesamt stehen 40 Hektar zur Verfügung - in drei Jahren belegt sein werden. 48 000 Quadratmeter will der Investor selbst bebauen und als "Multipark" an Unternehmen vermieten. Auf knapp zwei Hektar entstehen ein Fastfood-Restaurant mit Hotel und eine weitere OMV-Tankstelle. Das verwundert etwas, weil bisher schon zwei Tankstellen im Radius von einem Kilometer in Betrieb sind.

Kommunalpolitisch sieht sich die große Koalition aus CSU und SPD auch mit dem Gewerbepark auf der Siegerstraße. "Ich bin sehr froh, dass die SPD seit vier Jahren mit uns Politik macht", sagte CSU-Fraktionschef Tomas Bauer, ohne seine Genugtuung zu verhehlen. Nach der Südwest-Umgehung und der Mehrzweckhalle ist der Gewerbepark das dritte gemeinsame Projekt.

Für Magg geht es vor allem darum, die Finanzkraft der verschuldeten Stadt zu erhöhen. "Wir müssen unsere gute soziale Infrastruktur finanzieren", betonte er. Mit 4,5 Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen liege man weit hinter Puchheim (12,5 Millionen Euro) oder hinter dem viel kleineren Bergkirchen, das im Vergleich zu Olching über ein dreimal so hohes Gewerbesteueraufkommen verfügt.

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