Fußball:Zuschauer jubeln trotz Niederlage

Wildenroth-Unterhaching

Überzahl am Ball: Die Hachinger Fußballer (in den roten Trikots) sind beim Freundschaftsspiel in Wildenroth ihren Gegnern weit überlegen; hier von links: Leopold Krüger, Xaver Throm und Alexander Piller.

(Foto: Günther Reger)

Kinder, Jugendliche und erste Mannschaft der Spielvereinigung Wildenroth verlieren klar gegen die Gästeteams aus Unterhaching. Der Stimmung am Rand des Fußballplatzes tut das keinen Abbruch

Von Manfred Amann, Grafrath

Als Highlight in der Geschichte der Spielvereinigung Wildenroth wird das Freundschaftsspiel gegen die Profimannschaft der Spielvereinigung Unterhaching den rund 500 Zuschauern in Erinnerung bleiben, auch wenn die Kreisklassisten gegen den Drittliga-Aufsteiger mit 1:10 verloren haben und auch die Jugendmannschaften den Profi-Schülern nicht Paroli bieten konnten. Die Wildenrother Kinder und Jugendlichen, aufgeteilt in eine U 10 und eine U 17-Mannschaft mussten mit 4:13 und 1:7 ebenfalls deutliche Niederlagen einstecken. "Selbst der Kleinste vom Hachinger Nachwuchs würde mich auf einem Quadratmeter ausspielen, gestand ein Zuschauer.

In der Grafrather Arena herrschte dennoch beste Stimmung, während des Spiels tönte immer wieder Blasmusik. "Wir wollten unseren honorigen Gästen so ein wenig Nähe zeigen und auch Hoffnung auf weitere Erfolge machen", verriet der Präsident der Grafrather. Carl Ruf und seine Mitglieder hatten zudem den Hachinger Bus so einparken lassen, dass er von der Arena und vom Bürgerstadel aus, in dem sich die Mannschaften nach den Spielen zum Bankett trafen, gut zu sehen war. Freiwillige Helfer versorgten überdies den ganzen Nachmittag die Besucher mit Getränken, Grillwürsten und Kuchen. Während sich für die Spiele der Jugendlichen meist nur Familienmitglieder interessierten, hatten sich zum Hauptspiel zeitweise Schlangen vor den Kassen gebildet.

Die Präsidenten Carl Ruf und Manfred Schwabl lüfteten auch das Geheimnis, wie es zu der Begegnung kam. "Eines Tag lag ein Brief auf meinem Tisch mit einem Scheck drin für die Jugendförderung", sagte Schwabl, im Zuge weiterer Gespräche habe man dann vereinbart, gegen Wildenroth ein Freundschaftsspiel auszutragen. Auch wenn der "Gönner", wie Hachings Präsident den Sponsor nannte, nicht im Mittelpunkt stehen wollte, war sein Name spätestens nach dem Bankett in aller Munde, denn Herbert Freudenberger, der auch die Wildenrother unterstützt, bekam von den Hachingern ein Trikot mit den Unterschriften der Spieler überreicht. Bürgermeister Markus Kennerknecht, Ruf und Schwabl würdigten obendrein die Begegnung als große Werbung für den Fußballsport. Für die Hachinger war das Spiel in Wildenroth aber auch ein Trainingsspiel, denn sie bereiten sich bereits auf die kommende Saison vor.

Nach der Halbzeitpause suchte Schwabl etwas Distanz zu seinem Cheftrainer Claus Schromm, weil "der hat so laut aufs Feld geschrien, dass wir lieber gegangen sind". Dass die Hachinger die Begegnung zum Training nutzten, belegt die Mannschaftsaufstellung, in der fast alle Stammspieler der vergangenen Saison vertreten waren, Neben Stephan Hain, der mit 32 Toren die Hachinger in die Dritte Liga geschossen hatte und in Grafrath fünfmal traf, und Jim-Patrick Müller lief auch Josef Welzmüller aus Inning am Ammersee auf, der früher beim SC Fürstenfeldbruck spielte. Zum Ergebnis sagte Ruf, er habe nichts anderes erwartet, als zweistellig zu verlieren, "aber das ist ja eigentlich Nebensache". Mit dieser Aussage hatte er die Zuschauer voll auf seiner Seite.

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