Fürstenfeldbruck/Maisach:Auf den Spuren der Amper

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Realschule Maisach und FOS gewinnen Wettbewerb

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck/Maisach

Gleich zwei erste Preise konnten Schulen aus dem Landkreis beim diesjährigen Landeswettbewerb "Erinnerungszeichen" mit dem Thema "Flussgeschichten" gewinnen. Die Orlando-di-Lasso-Realschule Maisach überzeugte die Jury mit einer "Historischen Fachzeitschrift" über das Luzienhäuschen-Schwimmen", die FOS/BOS Fürstenfeldbruck mit ihren Seminararbeiten zur Geschichte der Amper. "Wir haben uns intensiv mit der Historie des Flusses beschäftigt und dabei ist eine tolle Sache entstanden", erzählt Andreas Oertel, der das Projekt an der FOS betreut hat. Für ihre Arbeiten haben die Schüler zahlreiche Exkursionen organisiert, um zu recherchieren, etwa im Institut der bayerischen Geschichte in München. Außerdem unternahmen sie einen Ausflug zur Sunderburg, unter der Leitung von Kreisheimatpfleger Toni Drexler, und besuchten das Wasserkraftwerk in Schöngeising.

"Wir haben auch Vorträge des historischen Vereins Fürstenfeldbruck besucht, um dort Informationen zu erhalten", so Oertel. "Die Reaktionen der Schüler auf das Projekt waren durchweg positiv. Für viele gehört die Amper zu ihrem Leben dazu, aber sie haben keinen konkreten Bezug zu dem, was sie bedeutet. Das wollten wir mit dem Projekt ändern." Zusätzlich zu den schriftlichen Seminararbeiten haben die neun Teilnehmer ein Modell der Flusslandschaft angefertigt, auf dem die Stationen zu finden sind, die sie bearbeitet haben. "Ich denke, das war sozusagen das i-Tüpfelchen, das uns zum Sieg verholfen hat", sagt Oertel. Insgesamt hätten die Schüler viel Zeit in ihre Arbeiten gesteckt. "Da freut man sich natürlich sehr über so einen Preis." Da die Schüler bereits ihre Abiturzeugnisse bekommen haben und teilweise schon nicht mehr hier sind, könne man mit den 500 Euro Preisgeld leider nichts Gemeinsames mehr machen. "Deshalb teilen wir es einfach auf", sagt Oertel.

Bildungsminister Ludwig Spänle, dessen Ministerium den Wettbewerb veranstaltet, sagte bei der Preisverleihung: "Zu den Merkmalen dieses Geschichtswettbewerbs gehört, dass er zu einer individuellen Spurensuche auffordert und an Originalschauplätzen Erinnerungen an vergangene Ereignisse in der Heimat ans Licht bringt". Und Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet betonte: "Ich halte es für sehr wichtig, dass sich Kinder mit ihrer Heimat auseinandersetzen. Die Ergebnisse haben mich sehr beeindruckt."

"Ganz aufgeregt" seien ihre zehn Schüler bei der Verleihung gewesen, erzählt Barbara Hondl von der Realschule Maisach, "das hat sich immer mehr gesteigert, weil wir ja nicht wussten, welchen Preis wir gewinnen. Nachdem der zweite nicht an uns ging, war klar, dass wir gewonnen haben." Weil einige der Kinder als Grundschüler selbst beim Luzienhäuschen-Schwimmen mitgemacht haben, habe man sich schnell auf das Thema einigen können, auch die Idee mit der Zeitschrift sei schnell klar gewesen. Dabei seien viele schöne Geschichten entstanden. Zwei Sechstklässlerinnen etwa haben die Veranstaltung aus der Perspektive eines der Häuschens geschrieben. Und in einem Interview erklärt ein Brucker aus dem 18. Jahrhundert, wie es damals war mit der Hochwasserkatastrophe. "Wir haben uns regelmäßig in richtigen Redaktionssitzungen getroffen und dabei unsere Ideen entwickelt", so Hondl. Im nächsten Jahr wolle sie wieder mit einer Gruppe beim Wettbewerb antreten, da lautet das Thema "Bayern und der Erste Weltkrieg".

© SZ vom 12.07.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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