Fürstenfeldbruck:Zwischen Berlin und Bruck

Stadtjugendrat

Gerda Hasselfeldt sitzt mit Jugendräten und TuS-Präsident Thoma an einem Tisch.

(Foto: Günther Reger)

CSU-Wahlkreisabgeordnete Gerda Hasselfeldt folgt einer Gesprächseinladung des Stadtjugendrats

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Es ist sichtlich einer der entspannteren Termine für Gerda Hasselfeldt. Am Mittwochabend sitzt die ehemalige Eichenauerin nicht mit Alphatieren vom Schlage Horst Seehofer, Angela Merkel oder Sigmar Gabriel am Tisch und muss sich nicht mit kryptischen Gesetzesvorlagen herumschlagen oder Attacken der Opposition kontern. Sie sitzt auf Einladung des Brucker Stadtjugendrats mit seinen Vorsitzenden Theresa Stadlmayer und Samantha Kellner vielmehr unterm Dach des Alten Rathauses, im Fraktionszimmer der Brucker Bürgervereinigung, erzählt gut gelaunt über ihren vielseitigen politischen Alltag und erläutert ihre Position zu aktuellen Themen. Elf Jugendräte, zu denen sich auch TuS-Präsident Herbert Thoma gesellt hat, haben sich bei der "öffentlichen Gesprächsrunde" vorgenommen, der CSU-Landesgruppenchefin und Wahlkreisabgeordneten auf den Zahn zu fühlen. Letztlich aber ist das Gespräch sehr höflich und gesittet. Und die 65 Jahre alte Bundestagsabgeordnete, die direkt vom Münchner Flughafen nach Bruck gekommen ist, stellt sich später am Abend mit einem guten Gefühl zum abschließenden Gruppenfoto auf. Hasselfeldt gibt sich authentisch, zugänglich und in ihrer Meinung gefestigt. So lässt sie sich auch nicht aus der Reserve locken, als es um die Freigabe von Cannabis geht. Ein Thema, bei dem Vertreter des grünen und des konservativen Lagers regelmäßig aneinandergeraten. Zwei der Jugendräte machen keinen Hehl daraus, dass sie diese, zumindest unter gewissen Auflagen, für überfällig halten. Gerda Hasselfeldt gesteht den jungen Politikern am Tisch zwar das Privileg der Jugend zu und freut sich darüber, dass eigene Meinungen forsch vertreten werden. Die Volkswirtin und einstige Mitarbeiterin der Bundesanstalt für Arbeit, die seit 1987 dem Bundestag angehört, hat sich aber als Mutter zweier mittlerweile erwachsener Kinder und vierfache Großmutter längst festgelegt. Ihre Meinung begründet sie ausführlich, weicht aber kein Jota davon ab, nur um in dieser Runde möglicherweise ein paar Pluspunkte zu sammeln. Bricht sie auch eine Lanze für die Eigenverantwortung der Menschen - bei Drogen hält sie restriktive Regeln mit Blick auf Sucht oder mögliche Gesundheitsschäden für geboten.

Zweites großes Thema ist die Lage bei den Flüchtlingen. Hasselfeldt will am Grundrecht auf Asyl nicht rütteln. Aufnahme und Integration seien für das reiche Deutschland verkraftbar - sofern die Lasten in Europa verteilt und Menschen, die aus wirtschaftlichen Gründen kommen, möglichst schnell zurückgeführt werden.

Fünf der Jugendräte werden Gerda Hasselfeldt als Teil einer Reisegruppe bereits in der kommenden Woche in Berlin wiedertreffen. Diesmal lädt die Politikerin ein.

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