Fürstenfeldbruck:Zugverkehr wird eingestellt

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Zu Beginn der Sommerferien verlegt die Bahn neue Gleise und Weichen in Puchheim. Zwischen Fürstenfeldbruck und Pasing wird für eine Woche die Strecke gesperrt. Fahrgäste müssen auf Busse ausweichen

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Die Pendler auf der S 4 müssen zum Ferienbeginn auf Busse umsteigen. Die Strecke zwischen Fürstenfeldbruck und Pasing ist von Freitag, 29. Juli, bis Donnerstag, 4. August, am frühen Morgen komplett gesperrt. Bereits von Samstag, 23. Juli, an wird der Takt am Abend ausgedünnt. Grund dafür ist die Verlegung von neuen Gleisen und Weichen im Bereich des Bahnhofs von Puchheim. Als Ersatz stehen verschiedene Busse bereit.

Bahnarbeiter werden auf einer Länge von 620 Metern die Schienen von Gleis 2 in Puchheim erneuern. Das Material wird auf Gleis 1 transportiert, so dass für den Zugverkehr nur das dritte Gleis übrig bleibt. Deshalb wird der S-Bahn-Verkehr ab Samstag, 23. Juli, um 21.30 Uhr ausgedünnt. Ab Beginn der Sommerferien am 29. Juli werden die Arbeiter auch alle sechs Weichen in Puchheim auswechseln, so dass alle drei Gleise gesperrt werden müssen. Die Kosten für diese Umbauten beziffert die Bahn AG auf 2,4 Millionen Euro.

Anstelle der S-Bahn verkehren zwischen Bruck und Pasing Schnellbusse im 30-Minuten-Takt ohne Zwischenhalt. Sie brauchen für die Strecke etwa eine halbe Stunde. Außerdem gibt es die langsameren Ortsbusse, die jede Haltestelle sowie in Eichenau zusätzlich eine Station bei der Friedenskirche ansteuern und eine Stunde unterwegs sein werden. Sie fahren im Viertelstunden-Takt. Wer auf die Linie S 3 ausweichen will, dem stehen Shuttlebusse zur Verfügung. Sie sind zwischen 6 und 9 Uhr und 16 und 19 Uhr zwischen Eichenau und Olching sowie Puchheim und Lochhausen im Einsatz. Als weitere Tangentialverbindungen stehen die MVV-Linienbusse 836 von Buchenau nach Esting, die Linie 843 von Bruck nach Olching sowie der Schnellbus X 845 von Bruck nach Germering zur S 8 zur Verfügung.

Zwischen Geltendorf und Fürstenfeldbruck fährt die S-Bahn vom 29. Juli bis 4. August nur im 30-Minuten-Takt. Dazu sind Schnellbusse im Einsatz, die ohne Zwischenstopp von Bahnhof Geltendorf zum Münchner Hauptbahnhof fahren. Sie sind etwa eine Stunde unterwegs und sollen die Regionalzüge aus dem Allgäu ersetzen, die aufgrund der Vollsperrung in Geltendorf enden.

Das Konzept für den Schienenersatzverkehr, dass die Bahn AG in einer Pressemitteilung als "ausgeklügelt" bezeichnet, sei in Absprache mit dem Brucker Landratsamt entwickelt worden. Es orientiert sich an dem Schema, das im vergangenen Sommer galt, als zwischen Bruck und Pasing Gleise ausgewechselt wurden. Die Bahn AG setzte damals Schnell- und Shuttlebusse allerdings erst nach einer Intervention des Landratsamtes ein, das die ursprüngliche Lösung mit Ortsbussen als dürftig kritisiert hatte. Im Unterschied zum Vorjahr verkehrt dieses Mal allerdings keine einzige S-Bahn zwischen Bruck und Pasing und der Fernverkehr sowie ein Teil des Regionalverkehrs werden über Buchloe und Augsburg umgeleitet.

Ein Umbau des Puchheimer Bahnhofs kann nicht mehr berücksichtigt werden. Die bayerische Staatsregierung möchte, dass die Bahn AG nächstes Jahr einen Plan für den barrierefreien Umbau des Bahnhofs einreicht. Die Bahn AG hatte das erst für 2018 geplant, weil der versprochene dreigleisige Ausbau Pasing-Eichenau berücksichtigt werden soll. Wahrscheinlich müssen die Gleise etwas nach Süden verschoben werden. Bürgermeister Norbert Seidl (SDP) hofft, dass der barrierefreie Umbau zwischen 2018 und 2020 stattfindet. "Diese Planung ist auf den Weg gebracht und wird nicht auf die lange Bank geschoben", versichert der Bahn-Pressesprecher. Weichen und Gleise müssen aber jetzt schon ausgetauscht werden. Die Betriebsdauer von Weichen sei auf 20 bis 30 Jahre begrenzt, je nach Art der Belastung. Deshalb habe man nicht länger warten können.

© SZ vom 22.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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