Fürstenfeldbruck:Zentren der Kultur

Fürstenfeldbruck: Impressionen rund ums Lenbachhaus: Bei den Führungen stehen und gehen die Besucher über den glatten Boden.

Impressionen rund ums Lenbachhaus: Bei den Führungen stehen und gehen die Besucher über den glatten Boden.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Sechs Museen erinnern an die Geschichte des Brucker Landes. Der internationale Museumstag soll die Bedeutung dieser Einrichtungen herausstellen

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Es mag ein wenig pathetisch klingen, aber eine lebendige Museen-Landschaft gehört zu den Grundpfeilern einer funktionierenden Demokratie. Museen sind Orte, die die Geschichte festhalten, richtige und falsche Entwicklungen zeigen und nachvollziehbar machen und natürlich sind sie Zentren der Kultur. Das gilt für große Museen genauso wie für die vielen kleinen Einrichtungen, insgesamt gibt es in Deutschland mehr als 6000 davon. Museen haben nur ein Problem: Sie kosten ihren Träger viel Geld, das nur in den seltensten Fällen wieder eingespielt wird. Deshalb ist es erfreulich und nicht selbstverständlich, dass es im Landkreis gleich sechs Museen gibt, die sich auch noch mit völlig unterschiedlichen Themen beschäftigen.

Um auf die Bedeutung und die Vielfalt der Museen aufmerksam zu machen, gibt es jedes Jahr im Mai den "Internationalen Museumstag". Dieses Jahr fällt er auf Sonntag, 21. Mai, und steht unter dem Motto: "Spurensuche. Mut zur Verantwortung". Auch mehrere Museen aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck beteiligen sich mit Aktionen daran.

Im Germeringer Museum "Zeit und Raum" haben die Besucher freien Eintritt und jeweils um 11, 14 und 16 Uhr gibt es Führungen. Das Museum zeigt beispielhaft, wie auch eine junge Stadt ihre Vergangenheit präsentieren kann. Denn dort geht es weniger um die jüngere Vergangenheit, als um die Vorgeschichte, die anhand archäologischer Funde dokumentiert wird. "Ein Heimatmuseum mit alten Votivtafeln brauchen wir hier nicht", sagt Irmgard Langewiesche vom Vorstand des Fördervereins. Die Arbeit der Germeringer wird auch überregional immer wieder gewürdigt. So gibt es im aktuellen Jahrbuch des Denkmalamts ein ganzes Kapitel zur Germeringer Geschichte, das vor allem auf der Arbeit der Ehrenamtlichen vor Ort basiert. "Wir haben hier besondere Funde, und Archäologen betonen immer wieder, dass es auch besonders ist, wie wir mit den Funden umgehen", sagt Langewiesche. Denn längst nicht alle Gemeinden, die so bedeutsame Funde haben, entscheiden dann, sie auch aufzuarbeiten und ein Museum zu eröffnen.

Am Beispiel Germerings zeigt sich aber auch, wie ungemein wichtig ehrenamtliches Engagement und der Einsatz einzelner immer noch sind, wenn es um den Aufbau eines Museums geht. Denn mit Ausnahme des Museums Fürstenfeldbruck, das unter der Trägerschaft der Stadt steht, leben die Museen im Landkreis vor allem durch den Einsatz der Fördervereine und der Museumsleiter. Am Jexhof ist es Reinhard Jakob, der mit seinem Team dem Bauernhof immer wieder mit spannenden Ausstellungen und Aktionen Aufmerksamkeit verschafft. Die Furthmühle ist ohne den umtriebigen Albert Aumüller undenkbar, das Pfefferminzmuseum in Eichenau und das Heimatmuseum in Gröbenzell werden jeweils von ihren Fördervereinen unterhalten.

Umso müßiger ist es, dass regelmäßig über die überschaubaren Zuschüsse für die Museen, und damit die Arbeit der Ehrenamtlichen, diskutiert wird. Eher sollte die Debatte darum gehen, wie man das Angebot im Landkreis ausbauen könnte.

Museumstag, Sonntag, 21. Mai, freier Eintritt in Fürstenfeldbruck, Germering und Gröbenzell. Dort wird auch die neue Ausstellung "Spinn, spinn, Spinnerin" eröffnet.

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