Fürstenfeldbruck:Weniger Alkoholunfälle

Polizeipräsidium Ingolstadt legt Landkreisstatistik für 2014 vor

Von Gerhard Eisenkolb, Fürstenfeldbruck

Zu schnelles Fahren und Alkohol am Steuer spielen im Landkreis Fürstenfeldbruck zumindest in Relation zur Gesamtzahl der Unfälle als Ursache nur noch eine untergeordnete Rolle. Dieser seit Jahren festzustellende Trend geht aus der am Montag veröffentlichen Unfallstatistik des für Oberbayern Nord zuständigen Polizeipräsidiums Ingolstadt hervor. Insgesamt 4582 Verkehrsunfälle registrierten die Polizeiinspektionen in Fürstenfeldbruck, Germering, Olching und Gröbenzell im Jahr 2014. Bei 59 davon wird Alkoholkonsum als Ursache angegeben. Das ist etwas mehr als ein Prozent. Vor zehn Jahren war die Zahl noch fast doppelt so hoch gewesen.

Eine ähnliche Entwicklung gilt im Zehnjahresvergleich auch für die sogenannten "Geschwindigkeitsunfälle", also für zu schnelles Fahren. Galt Raserei 2005 noch in 251 Fällen als Hauptunfallursache, so war das im vergangenen Jahr nur noch 110 Mal der Fall. Das waren 40 oder etwa 27 Prozent weniger als noch im Jahr 2013. Mit sieben Unfalltoten nimmt das vergangenen Jahr in der Polizeistatistik eine mittlere Position ein, 2013 fanden noch elf Menschen infolge von Verkehrsunfällen den Tod. Fünf von ihnen verunglückten außerhalb von geschlossenen Ortschaften auf Landstraßen tödlich, zwei in Kommunen.

Insgesamt sank die Unfallzahl im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,5 Prozent. Dafür stieg die Zahl der Verletzten im Vergleich zum Vorjahr signifikant um fast zehn Prozent an. Hatten 2013 noch 854 Menschen Blessuren erlitten, so waren es im vergangenen Jahr 937. Die Gesamtzahl der Unfälle mit Verletzten erhöhte sich um fast sechs Prozent von 686 auf 726. Sowohl die Zahl der Verletzten als auch die Zahl der Unfälle mit Verletzten entspricht in etwa dem Stand vor neun Jahren. Spürbar zugenommen hat im vergangenen Jahr die Zahl der an Unfällen beteiligten Radfahrer: Die Polizeistatistik weist insgesamt 330 Fahrradunfälle aus. 2013 waren es noch fast sieben Prozent weniger gewesen. Auf dem Weg zur Schule oder auf dem Heimweg vom Unterricht verunglückten elf Schüler, 2013 waren es zwölf.

Das größte Plus meldet das Polizeipräsidium Oberbayern Nord bei den Motorradunfälle. Deren Zahl nahm deutlich um 31 Prozent auf insgesamt 72 zu. Bei fast jedem vierten Unfall, den Beamte im Landkreis bearbeitet haben, lag eine Unfallflucht vor. Das war 1054 Mal der Fall. Zugenommen hat auch die Zahl der Autofahrer, die mit einem Tier kollidierten. In Wildunfälle waren 480 Fahrzeuge verwickelt, das sind elf oder gut zwei Prozent mehr als im Vorjahr.

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