Fürstenfeldbruck:Vorfahrt fürs Faschingstreiben

Weil die Stadt die Sicherheitsauflagen lockert, kann die Veranstaltung im Brucker Westen nun doch stattfinden

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Das närrische Treiben auf dem Geschwister-Scholl-Platz in Fürstenfeldbruck kann doch stattfinden. Die Stadt lockert die Sicherheitsauflagen, deshalb wollen die Brucker Faschingsfreunde das Spektakel im Westen nun ausrichten. Am Freitag hatte Vorsitzender Jürgen Völkl die für den 18. Februar geplante Veranstaltung noch wegen der zu hohen Kosten abgesagt und damit die Debatte befeuert, wie sehr man auf Terroranschläge wie jenem in Berlin reagieren muss.

Unter Berufung auf die Einschätzung der Polizeiinspektion hatte Bruck zunächst gefordert, für das samstägliche Faschingstreiben vier Sicherheitsleute zu engagieren und die beiden Zufahrten zum Geschwister-Scholl-Platz so abzusichern, das kein Lastwagen durchbrechen kann. Erich Raff deutete auf eine Nachfrage des BBV-Stadtrats Florian Weber hin bereits am Dienstagabend im Anschluss an die Stadtratssitzung an, "dass das Fest nun wohl doch stattfinden" könne. Jürgen Völkl bestätigte dies am Mittwoch. Am Montag sei er von Raff angerufen worden. Dabei habe der amtierende Bürgermeister seine Bereitschaft erklärt, die Sicherheitsauflagen etwas zu lockern und dies "auf seine Kappe zu nehmen" - zumal restriktive Regeln dann auch für Freiluftveranstaltungen wie das Altstadtfest gelten müssten. Es wurde vereinbart, dass Völkl sich am Mittwoch im Rathaus die Veranstaltung unter dem Titel "Bruck narrisch" genehmigen lässt.

Fürstenfeldbruck: Zweiter Bürgermeister Erich Raff (CSU) hält die Lockerung der Auflagen für vertretbar.

Zweiter Bürgermeister Erich Raff (CSU) hält die Lockerung der Auflagen für vertretbar.

(Foto: Stadt Fürstenfeldbruck)

So will sich die Stadt mit zwei Sicherheitsleuten begnügen und auch nicht auf schwere Lastwagen oder Betonsperren zur Absicherung bestehen. Völkl kann sich vorstellen, eine Seite mit dem Kleinbus des Vereins abzusperren, in dem ohnehin die Technik heran transportiert wird. Für die andere Seite werde er versuchen, einen Traktor oder einen weiteren Kleinbus zu organisieren. Der zweite Brucker Faschingsverein, die Heimatgilde, hatte zuvor bereits angekündigt, solche Kleintransporter einzusetzen und beschlossen, an der eigenen Veranstaltung an gleicher Stelle am Rosenmontag festzuhalten.

Faschingsfreunde-Chef Jürgen Völkl freut sich über das Entgegenkommen der Stadt, durch das die Kosten "erheblich reduziert" würden. Ein überschaubares Defizit sei für den Verein hinnehmbar, der sich selbst um Bühne und mobile Toiletten sowie um die ganze Organisation kümmert. Am Faschingstreiben festzuhalten sei auch das Signal, "dass wir uns vom Terror unser Leben nicht verändern lasen und trotzdem weitermachen."

Die beiden Feste auf dem großen Platz im Westen der Stadt finden in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Sie sollen so etwas sein wie die Kompensation für den 2013 eingestellten Faschingszug. Für die Faschingsfreunde geht es am Dienstag, 14. Februar, los mit der Aktion "Fasching hat Herz - Prinzenpaare on Ice". Etwa von 19.30 Uhr an feiern Prinzenpaare der Umgebung den Fasching auf der Eisfläche in der Buchenau. Am Samstag, 18. Februar, folgen auf dem Geschwister-Scholl-Platz die Auftritte mehrerer Showgarden.

Jürgen Völkl, Faschingsfreunde

Faschingsfreunde-Chef Jürgen Völkl freut sich über die Neuigkeiten.

(Foto: Privat)

Die Heimatgilde "Die Brucker" macht am Rosenmontag, 27. Februar, an gleicher Stelle Rambazamba: Von 11 bis 16 Uhr treten Tanzgruppen aus dem Münchner Umland auf und die Schäffler.

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