Fürstenfeldbruck:Von der Vergangenheit lernen

Fürstenfeldbruck: Polizeischulpräsiden Hermann Vogelgsang erinnert die Teilnehmer der Sternfahrt an die blutige Gründungsgeschichte des Klosters.

Polizeischulpräsiden Hermann Vogelgsang erinnert die Teilnehmer der Sternfahrt an die blutige Gründungsgeschichte des Klosters.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Bei der Sternfahrt der Seniorenunion der CSU spricht Gerda Hasselfeldt über schwere Verhandlungen, Sepp Kellerer über das Veranstaltungsforum und der Leiter der Polizeischule über die Mystik der Zisterzienser

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

"Erfahrung gestaltet Zukunft" lautet der Slogan der Seniorenunion der CSU (SEN). Ziel der Arbeitsgemeinschaft, die vom Landtagsabgeordneten Thomas Goppel geleitet wird, ist es, die Interessen der älteren Generation zu bündeln und gegenüber Politik und Gesellschaft zu vertreten. Dazu brauche es einen gemeinsamen Gedankenaustausch - der diesmal in Fürstenfeldbruck stattfand. Der SEN-Kreisvorstand unter Leitung von Horst Jirgl hatte zu einer Sternfahrt zum ehemaligen Kloster Fürstenfeld eingeladen, der sich etwa 130 Mitglieder aus Bezirks-, Kreis- und Ortsverbänden anschlossen. Sie kamen aus ganz Oberbayern und allesamt waren sie begeistert von der prachtvollen barocken Kirche und dem Churfürstensaal und beeindruckt davon, wie die ehemaligen Klostergebäude heute genutzt werden.

Zur Begrüßung waren der Landtagsabgeordnete Alex Dorow und die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe in Berlin, Gerda Hasselfeldt, gekommen. Die Politikerin erzählte von den schwierigen Verhandlungen wegen Griechenlands, die eine "Koalitionspflege" erforderlich machen, würdigte die "vorzügliche Zusammenarbeit" der bayerischen CSU-Politiker mit den Kommunen und lobte die Umwandlung des Ökonomiebereichs des Klosters in ein Veranstaltungsforum, an dem Altoberbürgermeister Sepp Kellerer maßgeblich beteiligt gewesen sei, als beispielhaft. "Hier zeigt sich, dass es sich lohnt, sich für etwas einzusetzen, auch wenn es Widerstand gibt", so Hasselfeldt.

Nach einem gemeinsamen Gebet erinnerte der Präsident der Polizei-Fachhochschule, Hermann Vogelgsang, daran, dass das Kloster durch Ludwig II. zur Sühne der Bluttat an seiner Gemahlin Maria von Brabant gestiftet worden ist. Mit Blick auf die beiden großen Skulpturen des Klostergründers und seines Sohnes Ludwig IV. links und rechts des Chorbogens, stellte Vogelgsang die Bedeutung von Fürstenfeld als Hauskloster der Wittelsbacher heraus. Mit viel Detailkenntnis tauchte er dann in die Mystik der Zisterzienser ein, bevor er die Gäste vorbei an Studierzimmern in den Churfürstensaal führte und die Fresken von Hans Georg Asam erklärte, auf denen der Sieg des David gegen Goliath und die zwölf Prüfungen des Herakles in der griechischen Mythologie dargestellt sind.

Über die Entstehungsgeschichte des Veranstaltungsforums und des Stadtsaals berichteten danach dessen Leiter Norbert Leinweber und Altbürgermeister Sepp Kellerer im kleinen Saal. 1978 habe die Stadt den Ökonomiebereich für acht Millionen Mark gekauft und einen Architektenwettbewerb für einen Stadtsaal ausgeschrieben. Da sich die Stadt den Siegervorschlag nicht habe leisten können, sei die Angelegenheit lange liegen geblieben, erinnerte Kellerer. 2001 ist der Saal, der laut Leinweber mit seiner nach innen und außen bespielbaren Bühne ein "Alleinstellungsmerkmal" aufweist, eröffnet worden. Trotz eines jährlichen Defizits von einer Million Euro sei das Veranstaltungsforum eine Erfolgsgeschichte, waren sich Leinweber und Kellerer einig.

Den interkommunalen Austausch pflegten die Besucher bei Kaffee und Kuchen.

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