Fürstenfeldbruck:Viele Erinnerungen und einige T-Shirts

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Der Brucker Philipp Heimerl zieht eine Bilanz seiner Amtszeit als Vorsitzender des Kreisjugendrings

Von Franziska Stadlmayer

Fürstenfeldbruck"Babysitter-Grundkurs" und "Autowissen für Anfänger": Derartige Angebote locken seit Jahrzehnten Jugendliche ins Haus des Kreisjugendrings (KJR) in Gelbenholzen. Jedes Jahr gibt es ein Programm, das vom Layout bis zum Themenspektrum kunterbunt ist. "Wir fragen uns immer wieder aufs Neue was Jugendliche interessieren könnte", erklärt Philipp Heimerl. Er ist sechs Jahre lang Vorsitzender des KJR Fürstenfeldbruck gewesen.

Seinem Bildungsauftrag kommt der Kreisjugendring Fürstenfeldbruck vor allem mit den Angeboten des "See-You"-Programms, bestehend aus meist zweitägigen Workshops in Gelbenholzen, nach. In den vergangenen Jahren wurde das Pädagogenteam des KJR zudem vermehrt für Workshops zu Themen wie Internetsicherheit von Schulen gebucht. Darüber hinaus gibt es das Spielmobil sowie mehrere Ferienfahrten im Jahr. Ob Reiterferien oder eine Erlebniswoche zum Thema Piraten, das Team des Ferienfahrtenausschusses plant jedes Jahr verschiedene Mottowochen, die von den Kindern und Jugendlichen im Landkreis sehr gut angenommen werden.

Auch das Spielmobil ist beliebt. Auf Anfrage kommen die Spielmobilbetreuer mit einem großen Angebot an Spielen und Materialien, wie Gras-Ski oder einer Hüpfburg, in verschiedene Gemeinden und bieten für in den Ferien daheim gebliebene Kinder ein abwechslungsreiches Programm. Auch das Spielmobil sei seit Jahren regelmäßig gebucht und werde von den Kindern vor Ort gut angenommen, freut sich der Vorstandsvorsitzende Heimerl. Für Ferienfahrten und das Spielmobil stützt sich der KJR auf die ehrenamtlichen Mitarbeiter. "Aktuell haben wir um die 60 Ehrenamtliche, wir tun aber auch massiv etwas dafür", erklärt er. Der KJR braucht seine Ehrenamtlichen, denn alleine mit den Hauptamtlichen sind die vielen Aktivitäten und Ferienfahrten nicht zu bewältigen.

Im Moment hat der Verein ausreichend ehrenamtliche Mitarbeiter, bei einigen ihrer Mitgliedsorganisationen sei der Nachwuchsmangel jedoch spürbar. "Ich weiß beispielsweise, dass das THW mit Nachwuchsmangel zu kämpfen hat ", erklärt er mit Sorge. Auch beim KJR sei es schwieriger geworden, die nötigte Anzahl an Jugendleitern zusammen zu bekommen, stellt Heimerl im Rückblick auf seine sechsjährige Amtszeit fest. An eine sinkende Motivation für ehrenamtliches Engagement bei den Jugendlichen glaubt er nicht: "Man bemerkt deutlich die höhere Belastung in der Schule und im Studium." Dies führe dazu, dass bei vielen die Zeit für ein ehrenamtliches Engagement fehle. Auch der Wegfall der Zivildienstleistenden hatte Auswirkungen auf die Zahl der Ehrenamtlichen. "Da sind viele nach ihrem Dienst aktiv geblieben", erzählt der 26-Jährige, der selber über seinen Zivildienst zum KJR kam. Erfahrung mit ehrenamtlichem Engagement brachte er bereits mit, Stadtjugendrat, Juso-Mitglied und Oberministrant, Heimerl war bereits in verschiedenen Bereichen engagiert.

Nun zieht er sich aus den Ämtern zurück, um sich in Zukunft als SPD-Fraktionsvorsitzender in Fürstenfeldbruck auf die Politik zu konzentrieren. "Es war eine oft stressige aber tolle Zeit", erinnert er sich. Neben diversen T-Shirts und anderen Kleidungsstücken habe er auch persönlich viel aus seinen ehrenamtlichen Tätigkeiten mitgenommen. "Durchsetzungsfähigkeit und eine gewisse Organisationskompetenz habe ich definitiv gelernt", resümiert Heimerl.

Die Kreisjugendringe wurden kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um eine Organisationsstruktur für die Jugendarbeit zu schaffen. Dementsprechend fungiert der KJR als Dachverband für die verschiedenen Bereiche der Jugendarbeit, von kirchlichen Organisationen über Sport bis hin zu Wasserwacht und Sanitätern. Über den Kreis- und Stadtjugendringen, die von Städten und Landratsämtern finanziert werden, stehen die Landesjugendringe und der Bundesjugendring, der die Interessen seiner Mitglieder auf Bundesebene vertritt. Die einzelnen Jugendringe arbeiten unabhängig und bestimmen selbständig über ihre Angebote. Ihre grundsätzlichen Pflichten, wie der Auftrag zur Jugendbildung, sind jedoch seit gut 20 Jahren in Verträgen festgeschrieben, die mit Landratsämtern und Städten geschlossen worden sind.

© SZ vom 28.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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