Fürstenfeldbruck:Vernünftige Narren

Einsatz Malteser der Faschingszug in Olching

Gute Begleitung: Die Malteser-Hilfskräfte hatten beim Olchinger Faschingsumzug alles im Griff.

(Foto: privat)

Die Polizeiinspektionen im Landkreis ziehen für den Fasching eine positive Bilanz. Es gab nur wenige Einsätze

Von Lena von Holt, Fürstenfeldbruck

In diesem Jahr haben sich die Narren benommen. Die Faschingsumzüge sind gelaufen, die Bälle getanzt und die Kostüme verschwinden wieder im Kleiderschrank. Zum Ende der fünften Jahreszeit ziehen die Polizeiinspektionen im Landkreis eine positive Bilanz. "Nichts Gravierendes" hat man bei der Polizeiinspektion Olching registriert. Hauptkommissar Herbert Kranz berichtet von "niedrigen Zahlen". Zwei Autofahrern sei der Führerschein abgenommen worden, weil sie betrunken gefahren seien. Zwei weiteren hat die Polizei die Schlüssel abgenommen, bevor sie überhaupt ins Auto steigen konnten. Aufgrund der guten Zusammenarbeit von Ehrenamtlichen verschiedener Hilfsorganisationen könne auch vom Faschingszug Olching eine positive Bilanz gezogen werden. Das teilt Michael Frieß, Einsatzleiter der Malteser, mit.

"Die Leute werden vernünftiger", sagt Andreas Ruch, stellvertretender Inspektionsleiter in Germering. "Die Leute wissen mittlerweile, dass wir kontrollieren und verzichten auf Alkohol am Steuer." Insbesondere das Faschingstreiben am Dienstag sei friedlich verlaufen. Mit 1200 bis 1300 Besuchern sei es auch wegen des guten Wetters gut besucht gewesen.

In Gröbenzell haben sich die Straftaten laut Inspektionsleiter Karlheinz Prangerl auf den Faschingsdienstag beschränkt. Drei jugendliche Maskierte hatten in der Waldstraße Begrenzungspfosten aus der Erde gerissen und herumgeschmissen. Einer der Täter war als "Mexikaner" verkleidet. Die nächtliche Fahndung war erfolglos geblieben, deshalb wird weiter ermittelt. Außerdem habe es am Faschingsdienstag um kurz vor 22 Uhr eine Rangelei am S-Bahnhof Gröbenzell gegeben. Ein 17- und ein 18-Jähriger hätten einen anderen 18-Jährigen beleidigt und später geschlagen. Dieser ist mit einem Veilchen davongekommen, die Täter konnten fliehen. Alle drei seien alkoholisiert und auf dem Rückweg vom Olchinger Faschingsumzug gewesen.

"Wir können insgesamt eine positive Bilanz ziehen", sagt auch Michael Fischer, stellvertretender Inspektionsleiter der Polizei Fürstenfeldbruck. Zwar richte die Kreisstadt nicht viele Faschingsveranstaltungen aus, doch auch bei den vielen privaten Partys seien keine Einsätze nötig gewesen. Grund dafür sei vor allem die gute Vorarbeit, die im Zuge des Halt-Projekts geleistet worden sei, betont Fischer. "Halt" steht für "Hart am Limit" und ist ein Suchtpräventionsprojekt, das Jugendliche vor Alkoholmissbrauch schützen soll. Hierzu entwirft die Polizei gemeinsam mit der Stadt, der Feuerwehr und dem jeweiligen Veranstalter im Vorhinein ein Sicherheitskonzept und stellt einen Maßnahmenkatalog auf. Darin wird geregelt, wie lange die Feier dauern oder was ausgeschenkt werden darf. Als das Projekt vor vier Jahren eingeführt wurde, sei es noch auf viel Widerstand gestoßen. "In den letzten Jahren haben die Schlägereien und Alkoholleichen abgenommen", sagt Fischer, weshalb er in dem Projekt einen Erfolg sieht. Er müsse den Narren ein Kompliment machen: Keinen einzigen betrunkenen Fahrer hätten sie bei ihren Kontrollen erwischt. Sein Résumé deckt sich mit dem der anderen: "Die Faschingssaison ist absolut problemlos verlaufen."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: