Im Westen der Stadt, nahe dem Geschwister-Scholl-Platz, soll eines der größten aktuellen Bauprojekte Fürstenfeldbrucks realisiert werden - das Center Buchenau soll dort erweitert und Wohnungen gebaut werden. Dagegen regt sich seit längerer Zeit auch Widerstand - vor allem der Bund Naturschutz sieht unter anderem die Abholzung zahlreicher Bäume sehr kritisch und warnt vor der zunehmenden Verkehrsbelastung. Um das Projekt möglichst schnell voranzubringen, wird sich der Fachausschuss an diesem Mittwoch zunächst lediglich mit dem südlich der Otl-Aicher-Straße gelegenen Teilbereich beschäftigen, auf dem aktuell der AEZ-Getränkemarkt steht.
Es geht in dem Bebauungsplanverfahren zunächst also noch nicht um das nördlich angrenzende Aldi-Grundstück und auch noch nicht um die Zukunft des mit Bäumen bepflanzten Gründstreifens zwischen Aldi-Parkplatz und Sportschule Puch, gegen deren Fällung sich die Naturschützer besonders stark zur Wehr setzen. Die konkreten Planungen für diesen Bereich werden wohl erst im Februar oder März weitergeführt, hier müssen möglicherweise noch die Verkehrs- und Lärmgutachten überarbeitet werden.
Auf dem Grundstück des Getränkemarkts ist ein überdachter Parkhof geplant, der 21 Stellplätze sowie eine Ladestation für Elektroautos umfasst. In der zweigeschossigen Tiefgarage sind weitere 125 Stellplätze sowie vier Ladestationen vorgesehen. Kernstück des Projekts ist die Erweiterung des Centers Buchenau. Im Erdgeschoss sollen ein Drogeriemarkt sowie weitere Verkaufsräume des Amper-Einkaufszentrums unterkommen. Und hierher verlegt wird auch der bislang in einem Flachbau nördlich der Otl-Aicher-Straße angesiedelte Discounter - nach dem Muster des Citypoints an der Schöngeisinger Straße, in dem Aldi, AEZ und Drogeriemarkt bereits Nachbarn sind. Dessen Grundstück soll sodann mit fünfgeschossigen Mehrfamilienhäusern bebaut werden. Im südlichen Bereich, über den Verkaufsräumen, sollen 76 Wohnungen errichtet werden, 20 davon sind für Mitarbeiter reserviert.
Rechnerisch fehlen unterm Strich 46 Stellplätze, für die das AEZ als Bauherr Ablöse entrichten müsste. Die Stadtverwaltung hält dies für unproblematisch, geht sie doch davon aus, dass Kunden und Bewohner eher zeitversetzt parken werden. Der Bauherr habe nachgewiesen, so heißt es in der Stellungnahme der Bauabteilung, "dass die alte Tiefgarage nur zu maximal 60 Prozent ausgelastet ist". Aufgrund der guten Verkehrsanbindung sei zudem davon auszugehen, dass Besucher des Einkaufszentrums ohne Fahrzeug kommen und nicht alle Mieter sich ein eigenes Auto anschaffen. Es besteht die Hoffnung, dass viele Kunden und Bewohner nicht nur in Bus und Bahn steigen, sondern auch aufs Fahrrad. Deshalb werden insgesamt 186 Fahrradständer aufgestellt - 18 davon in der Tiefgarage, 44 im Parkhof und 124 im Bereich der nördlichen und westlichen Gebäudefront. Ergänzt wird das Angebot mit drei E-Bike-Ladestationen im Parkhof.
Befürwortet der Bauausschuss in seiner Sitzung an diesem Dienstag von 18 Uhr an im Rathaus den Bauantrag, dann kann das Projekt, hinter dem maßgeblich die Brüder Klaus und Udo Klotz stehen, realisiert werden. Die Zustimmung des Stadtrats ist nicht mehr erforderlich.