Fürstenfeldbruck:Unendliche Weiten

Fürstenfeldbruck: Der promovierte Astronom Michael Rappenglück ist Leiter der Volkshochschule in Gilching und der Astrogilde. Am Samstag ermöglicht er den Besuchern der Sternwarte einen Blick in die Weiten des Alls.

Der promovierte Astronom Michael Rappenglück ist Leiter der Volkshochschule in Gilching und der Astrogilde. Am Samstag ermöglicht er den Besuchern der Sternwarte einen Blick in die Weiten des Alls.

(Foto: Franz-Xaver Fuchs)

Am Samstag bieten Sternwarten einen Blick auf die Himmelsbahn

Von Peter Bierl

Michael Rappenglück hat Theologie und Philosophie studiert und ist promovierter Astronom. Er leitet die Gruppe Astrogilde, die anlässlich des bundesweiten Astronomietages am Samstag, 25. März, allen Besuchern der Sternwarte in Gilching einen Blick auf Himmelskörper ermöglichen wird. Die Astrogilde verfügt über zwei Teleskope, die bei den Volkshochschulen in Bruck und Gilching eingerichtet sind. Der 59-jährige Rappenglück hat lange in Bruck gelebt und ist Geschäftsführer der Vhs in Gilching.

SZ: Astronomen haben sieben Planeten entdeckt, die der Erde ähnlich sein könnten. Wann dürfen wir umziehen?

Michael Rappenglück: Das werden wir noch lange nicht schaffen. Diese Planeten sind etwa 40 Lichtjahre entfernt, mit heutigen Antriebssystemen bräuchten wir bis zu 377 000 Jahre, um dorthin zu reisen.

Was fasziniert Sie an der Astronomie?

Der Reiz fremder Welten, die Exoplaneten, aber auch die Frage, wie funktioniert der Kosmos und was hat das mit uns zu tun? Wir fühlen uns wichtig, dabei fliegen wir nur auf einem winzigen Gebilde im All herum. Sicher wird es noch anderswo Leben geben, sehr unterschiedlich von unseren Formen, aber es wäre sehr unwahrscheinlich, wenn bei Milliarden von Planeten keines existieren würde.

Was hat Ihre Begeisterung geweckt? Star Trek oder Star Wars?

Ich bin Science-Fiction-Fan. Angefangen hat es mit einem Feldstecher, den mein Vater mir geschenkt hat, als ich zwölf Jahre alt war. Mit 17 Jahren habe ich am Graf-Rasso-Gymnasium einen ersten Vortrag über Mondflüge gehalten. Promoviert habe ich im Bereich der Archäoastronomie, über ein 16 000 Jahre altes Felsbild in der Höhle von Lascaux, das eine Himmelskarte zeigt.

Was zeigen Sie Besuchern am Samstag?

Das Thema wird jedes Jahr von der Vereinigung der Sternenfreunde vorgegeben, in diesem Jahr geht es um Himmelsobjekte auf der Sonnenbahn, der Jupiter ist zu sehen und ganz schwach der Mars, dazu einige Sternhaufen, Nebel und Galaxien.

Und was ist mit den sieben möglichen Exoplaneten?

Die kann man nicht mit dem Teleskop sehen, sondern nur durch Messungen berechnen. Aber es gibt große Teleskope, etwa in Chile, bei denen daran gearbeitet wird, solche Planeten sichtbar zu machen.

Die Volkssternwarte bei der VHS Gilching, Landsberger Straße 17 a, ist am Samstag, 25. März, ab 15 Uhr geöffnet. Neben dem Blick durch verschiedene Teleskope gibt es Vorträge, Ausstellungen und ein Astroquiz. Die VHS stellt gleichzeitig bei einem Tag der offenen Tür ihr Angebot vor. Die Sternwarte am Max-Born-Gymnasium in Germering bietet ab 16 Uhr ebenfalls Vorträge und Führungen an.

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