"Jugend musiziert":Üben für den großen Auftritt

Jugend musiziert

Eingespieltes Team: Natalia Fiolek (links) Lena Frank. Beide haben bereits in früheren Jahren beim Wettbewerb teilgenommen.

(Foto: Günther Reger)

Vier Teilnehmer des regionalen Wettbewerbs erzählen von ihrer Vorbereitung und ihren Erwartungen

Von Helena Schachtschabel, Fürstenfeldbruck

Wild galoppieren die Töne bei Schumanns "Le Cavalier". Mit großen Sätzen springen sie über Stock und Stein, bevor Joline Wagner und ihr Partner Tobias Kirmer sie wieder zügeln. Die beiden Kinder sind Teilnehmer des diesjährigen Wettbewerbs "Jugend musiziert" und treten als Duo an. "Das Stück ist sehr schnell, das gefällt mir besonders", beschreibt Tobias Kirmer das Werk. Es ist eines von drei Stücken, mit denen sie die Jury überzeugen wollen.

Der zehnjährige Tobias ist in diesem Jahr das erste Mal dabei und schon ganz aufgeregt. Er spielt seit zweieinhalb Jahren Klarinette und als er erfahren hat, dass Joline noch einen Partner sucht, hat er Lust bekommen. Die neunjährige Joline spielt Klavier, weil es so schön klingt, und ist bereits ein alter Hase bei "Jugend musiziert". Das dritte Jahr in Folge tritt sie bei dem Musikwettbewerb an: "Beim ersten Mal habe ich es einfach mal probiert und den zweiten Preis bekommen. Ich wollte aber gerne den ersten, also habe ich im nächsten Jahr wieder teilgenommen und noch einmal den zweiten Preis bekommen. Jetzt versuche ich es wieder", erzählt das ehrgeizige Mädchen.

Seit einem halben Jahr üben sie und Tobias die Werke für den Auftritt. ",Le Cavalier' ist richtig schnell, deshalb spielen wir auch nicht das Originaltempo. Das kriegen wir nicht hin. Die anderen Stücke sind langsamer und leichter", erklärt das Mädchen. Vorbereitet werden die Kinder von Klavierlehrerin Cornelia Nonn-Jordache von der Kreismusikschule Fürstenfeldbruck. Von ihr gibt es auch einen Glücksbringer für den Auftritt. "Wir kriegen immer einen Schokoladenmarienkäfer, den wir vor dem Auftritt essen sollen, aber ich habe es die letzten beiden Jahre vergessen", sagt Joline Wagner. In diesem Jahr will sie daran denken, dann klappt es sicher auch mit dem ersten Preis.

Auch Lena Frank tritt in diesem Jahr im Duo-Wettbewerb "Klavier und ein Blasinstrument" an. Sie ist zwölf Jahre alt und spielt Querflöte. Deren Klang habe sie einfach verzaubert, und außerdem sei es praktisch, dass man die Flöte so leicht mitnehmen könne. Lena ist zum zweiten Mal bei "Jugend musiziert" und konnte im letzten Jahr ebenfalls einen zweiten Platz erreichen. Doch nur Kinder mit einem ersten Platz und mit einer bestimmten Punktzahl kommen in die nächste Runde und dürfen am Landeswettbewerb teilnehmen. "Die Stücke, die wir vorspielen, sind ziemlich flott. Das gefällt mir besonders." Man kann die Begeisterung in Lena Franks Stimme hören. Seit vier Jahren spielt sie nun Querflöte und hat bereits im Mai vergangenen Jahres angefangen, das erste Stück zu üben, welches sie präsentieren will: "Da wusste ich noch nicht einmal, dass ich wieder bei "Jugend musiziert" teilnehmen werde". Im Oktober fand dann die Anmeldung statt und seitdem wurde fleißig geprobt. Aufgeregt sei sie eigentlich nicht, schließlich sei der Wettbewerb nichts Neues mehr für sie und sie habe auch sonst einige Vorspiele. "Trotzdem will man natürlich nichts falsch machen."

Auch ihre Partnerin Natalia Fiolek ist noch recht gelassen. Die 15-Jährige begleitet Lena Frank auf dem Klavier. "Das erste Mal habe ich mit neun Jahren am Wettbewerb teilgenommen, hatte dann aber ein paar Jahre Pause", erklärt sie. "2016 ist mein drittes Mal bei "Jugend musiziert"." Bisher sei sie einmal im Duo in der Kategorie "Klavier und ein Blasinstrument" und einmal vierhändig am Klavier angetreten. Ihre Lehrerin Cornelia Nonn-Jordache schicke jedes Jahr Kinder zum Musikwettbewerb, und so habe auch sie wieder mitgemacht.

Natalia Fiolek liebt das Klavierspielen: "Eigentlich ist alles toll an diesem Instrument, besonders gefällt es mir aber, dass man nicht nur fertige Stücke damit spielen, sondern sich auch ganz einfach selbst Melodien ausdenken kann." Vor allem am Anfang sei das Klavier leichter zu spielen, als andere Instrumente: "Einfach, weil die Töne schon vorhanden sind und man nicht, wie bei einer Flöte auf die Luft achten muss." In diesem Jahr spielen sie und Lena Frank bei ihrem Auftritt in München eine Nocturne und drei Miniaturen. Die Nocturne gefalle ihr jedoch besser, da sie eine Kombination aus langsameren und schnellen Passagen beinhaltet: "Damit ist beides vorhanden, das mag ich sehr gerne."

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