Es war ein allwöchentliches Ritual: Zuverlässig am Mittwochnachmittag klingelte das Telefon in der Redaktion. Was denn an diesem Wochenende anstehe, wollte Edith Schmied, langjährige SZ-Autorin, wissen. Oder sie ließ den Redakteur gar nicht erst zu Wort kommen und machte selbst einen Vorschlag, zu welchem Kabarettisten sie gerne gehen würde. Denn das war ihre große Leidenschaft. Kein Kabarettist, egal ob bekannt oder unbekannt, der seinen Fuß über die Landkreisgrenze setzte, war vor ihren klaren, meinungsstarken, aber immer fairen und von einer Leidenschaft zum Thema geprägten Rezensionen sicher.
Dabei hatte alles ganz anders angefangen, vor 25 Jahren, als Schmied erstmals für die Brucker SZ schrieb. Denn ihre ersten Texte hat sie als Sportreporterin, vor allem über Basketball, verfasst, eine Sportart, die sie selbst lange betrieben hat. In den Neunzigern ist sie dann zur Kultur gekommen - und wurde schnell zu einer wichtigen und geachteten Stimme im Kulturbetrieb des Landkreises. Ihr Wissen über Fürstenfeldbruck hat sie zudem viele Jahre lang als Stadtführerin weitergegeben. Das alles änderte sich auch nicht, als sie vor etwa vier Jahren erfuhr, dass sie unheilbar krank ist.
Insgesamt hat Edith Schmied fast 1200 Artikel für die Brucker SZ geschrieben. Ihr letzter, eine Kritik zu Michael Altinger, erschien am 12. Dezember 2016, ihrem 72. Geburtstag. Vor zwei Wochen stand sie nach einem längeren Krankenaufenthalt noch einmal in der Redaktion, um über ihre nächsten Texte zu sprechen. Umsetzen konnte sie ihre Ideen aber leider nicht mehr. In der Nacht auf Montag ist unsere geschätzte Kollegin Edith Schmied verstorben.
Die Trauerfeier findet am Freitag, 3. März, von 10 Uhr an in der Aussegnungshalle in Emmering statt. Anstelle von zugedachten Blumen und Kränzen bittet die Familie um eine Spende an das SOS-Kinderdorf, Iban DE22 20 03 03 00 01 22 57 77 00, Kennwort "Trauerfall Edith Schmied".