Fürstenfeldbruck:Tönerne Tradition

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Der Töpfermarkt im Kloster lockt zum 26. Mal Besucher an

Von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck

Von feinen Töpferwaren über traditionell gefertigte Seifen bis hin zu extravagantem Goldschmuck bietet der Fürstenfelder Töpfer- und Kunsthandwerkermarkt eine breit gefächerte Auswahl. Die Messe mit rund 100 Ausstellern aus ganz Deutschland und rund 10 000 Besuchern ist aber weit mehr als eine reine Verkaufsschau. Zum einen bildet das Kloster Fürstenfeld mit seiner barocken Fassade und der anheimelnden Atmosphäre auf dem hofartigen Gelände eine wunderschöne Kulisse. Zum anderen sorgt ein reichhaltiges Rahmenprogramm mit Livemusik, kunsthandwerklichen Vorführungen und einem Kinderprogramm für Abwechslung.

Alexander Tauscher vom Veranstaltungsforum organisiert den Töpfermarkt seit gut zehn Jahren. Dabei gibt es die Veranstaltung schon um einiges länger. Dieses Jahr findet sie bereits zum 26. Mal statt. Tauscher schätzt, dass der Markt einer der ältesten in der Umgebung ist. Der in Diessen sei aber mit rund 30 Jahren noch ein bisschen älter, betont er. Und verweist auf die lange Tradition der Kommune am Ammersee mit dem Töpferhandwerk, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Doch auch Bruck sei "früher eine Töpfergemeinde" gewesen. Zudem gibt es hier laut dem Organisator noch eine Affinität zur Töpferkunst: Der Keramikkünstler Gustav Otto (Gusso) Reuss, der 1885 in Göggingen bei Augsburg zur Welt kam, gründete 1924 in Schöngeising eine Manufaktur. Unter anderem inspiriert von Reisen nach China, machten Reuss seine leuchtenden Farbglasuren weltweit bekannt. Vor etwa 15 Jahren widmete das Stadtmuseum dem 1962 in Fürstenfeldbruck verstorbenen Künstler eine Ausstellung.

Doch zurück zum Töpfermarkt, der sich Tauscher zufolge schon vor vielen Jahren "vom reinen Töpfermarkt zu einem Kunsthandwerkermarkt entwickelt hat". Viele Aussteller sprächen wegen der Kulisse von "einem der schönsten Märkte in ganz Deutschland", weshalb er stets viele Bewerber abweisen müsse. Wie der Organisator berichtet, wählt er Jahr für Jahr zusammen mit einem etwa fünfköpfigen, regelmäßig wechselnden, kunstaffinen Gremium die Aussteller aus, die im August nach Fürstenfeld kommen dürfen. Vom Platz her böte das Klostergelände auch Raum für mehr, doch bei der Veranstaltung gelte Qualität vor Quantität, unterstreicht Tauscher: "Aufgrund der Bewerberzahl könnte ich auch 150 nehmen. Aber dann könnte man keinen mehr so herausstellen. Das wäre alles ein Brei." Vielmehr achte das Gremium darauf, dass die Waren der Aussteller überzeugen und es keine Doppelungen gibt.

Dennoch dürfen Aussteller auch zweimal kommen, etwa der Klangkünstler Jochen Fassbender. Er kreiert Klangobjekte aus Glas, Stein und Metall. 2015 führte er sie bei einem Konzert in der Klosterkirche vor. "Das ist auf sehr große Resonanz gestoßen, weil er das Publikum miteinbezogen hat", erläutert Alexander Tauscher. Weshalb der Klangkünstler bei diesem Markt am Sonntag um 15 Uhr erneut in der Klosterkirche auftritt.

Fürstenfelder Töpfer- und Kunsthandwerkermarkt, Samstag bis Montag, 13. bis 15. August, 10 bis 18 Uhr, auf dem Gelände des Klosters.

© SZ vom 12.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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