Fürstenfeldbruck:Teures Germering, günstiger Westen

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Die Preise für Wohneigentum im Landkreis sind zuletzt deutlich gestiegen. Eine Prognose für die Zukunft liefern die Zahlen allerdings nicht, sagen Fachleute

Von Sebastian Mayr, Fürstenfeldbruck

Immobilienkäufe im Landkreis sind im Jahr 2014 im Vergleich zu den Jahren zuvor deutlich teurer geworden. Gerade bei Wohnungen heißt das: Sie sind kleiner und teurer geworden. In diesem Bereich blieb die Zahl der Kaufverträge fast gleich, während der Umsatz von 298 auf 329 Millionen Euro stieg. Gleichzeitig verringerte sich die verkaufte Grundfläche um fast 20 000 Quadratmeter von 81 429 auf 62 051 Quadratmeter.

Wurden 2013 noch insgesamt 315 Hektar Grund für rund 758 Millionen Euro verkauft, wechselten ein Jahr später 203 Hektar für rund 810 Millionen Euro den Besitzer. Die Zahl der Verträge ging leicht von 2710 auf 2555 zurück. Gekauft und verkauft wurden dabei fast nur bebaute Grundstücke und Teileigentum, also Wohnungen und Geschäftsräume. Unbebaute Grundstücke machten wie schon seit Jahren den kleinsten Anteil der Käufe aus. Besonders teuer waren die Immobilien in den vier Städten des Landkreises sowie in Gröbenzell. Am wenigsten wurde in den kleinen Gemeinden im Westen des Landkreises bezahlt.

Die Zahlen stammen aus dem Geschäftsbericht und aus den Bodenrichtwertlisten des Gutachterausschusses für Grundstückswerte. Der Gutachterausschuss erhält von jeder Urkunde, die Notare ausstellen und die einen Ort im Landkreis betreffen, eine Ausfertigung. Dazu gehören auch die Verkäufe und Schenkungen von Grundstücken, Gebäuden, Wohnungen und Geschäften. Aus den Verkaufspreisen werden dann Richtwerte für Orte und Ortsteile berechnet. Rechtlich bindend sind diese Richtwerte nicht, auch eine Prognose für die Zukunft ist daraus nicht abzulesen. "Leider ist immer nur ein Rückblick möglich", erklärt Josef Goss, der den Gutachterausschuss leitet. Die Richtwerte zeigen, wie viel ein Grundstück in den letzten Jahren wert gewesen wäre. Dabei teilt der Gutachterausschuss die Gemeinden in Gebiete ein, die etwa gleich genutzt werden. Dazu gehören Wohngebiete, Gewerbegebiete und Gebiete, die gemischt genutzt werden. Die entsprechenden Listen können im Landratsamt eingesehen werden und liegen außerdem für jeweils einen Monat in den Rathäusern der Städte und Gemeinden aus.

Am meisten Geld wurde für Teileigentum im Germeringer Zentrum und in der Brucker Hauptstraße sowie in den angrenzenden Geschäftsstraßen bezahlt. In der Brucker Stadtmitte investierten Käufer für Geschäfte und Wohnungen 1400 Euro pro Quadratmeter, in Germering sogar 1600 Euro pro Quadratmeter. Dort sind vor allem Geschäfte zu finden. In reinen Wohngebieten wurde in Eichenau und ebenfalls Germering am meisten Geld bezahlt. Der Quadratmeterpreis lag dort im Durchschnitt bei jeweils 830 Euro. Dahinter folgt Gröbenzell, wo der Quadratmeterpreis bei durchschnittlich 790 Euro lag. Darüber hinaus wurden fast alle Verträge in den Kommunen in der östlichen Hälfte des Landkreises abgeschlossen.

Der günstigste Verkaufspreis wurde im Moorenweiser Ortsteil Eismerszell verzeichnet, wo ein Quadratmeter 120 Euro kostete. Noch günstiger waren nur Gewerbeflächen, vor allem in Oberweikertshofen, das zu Egenhofen gehört. Dort kostete ein Quadratmeter im Gewerbegebiet 70 Euro.

Am häufigsten wechselten Wohnungs- und Teileigentum den Besitzer. Diese Verträge machten fast 60 Prozent aller Käufe aus. Ein knappes Viertel der Verträge beinhaltete bebaute Grundstücke, 17 Prozent leeren Grund. Die mit Abstand meisten Wohnungen im Landkreis wurden in den vier Städten Germering, Fürstenfeldbruck, Olching und Puchheim verkauft. Einmal mehr steht die Stadt Germering an der Spitze. Dort wurden 658 solcher Kaufverträge abgeschlossen. An zweiter Stelle folgt die Große Kreisstadt Fürstenfeldbruck, wo es zu 248 Teileigentumskäufen kam.

© SZ vom 15.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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