Fürstenfeldbruck:Stadtmuseum als Publikumsmagnet

Mehr als 6000 Besucher haben im vergangenen Jahr die Ausstellung über den Marinemaler Hans von Petersen in Fürstenfeld gesehen.

Peter Bierl

Zur 750-Jahr-Feier von Kloster Fürstenfeld im Jahr 2013 muss das Stadtmuseum umgestaltet werden, forderte der Fürstenfeldbrucker Kulturreferent Klaus Wollenberg (FDP) am Donnerstag auf der Bilanz-Pressekonferenz der Einrichtung. Demnach verzeichnete das Museum im vergangenen Jahr über 10.700 Besucher. Allein die Ausstellung über den Marinemaler Hans von Petersen lockte mehr als 6000 Museumsgänger an.

Stadtmuseum FFB

Eine Nachbildung des Kopfes der Bavaria dient dem Stadtmuseum in Fürstenfeldbruck seit der Ausstellung "Die Millers - Aufbruch einer Familie".

(Foto: Günther Reger)

Wollenberg nutzte die Gelegenheit und erinnerte daran, dass der Eingang zum Stadtmuseum umgebaut und die ständige Ausstellung zur Klostergeschichte überarbeitet werden soll. "Das ist eine Weichenstellung für die Zukunft des Museums und Fürstenfelds und nicht allein eine Geldfrage", sagte Wollenberg. Er reagierte damit auf Hans Schilling (CSU), den zweiten Bürgermeister, der zuvor die beiden Leiterinnen des Hauses, Angelika Mundorff und Eva von Seckendorff, sehr gelobt hatte. "Im Lauf der Jahre ist etwas geworden aus dem Museum, was auf Dauer besteht. Machen Sie weiter so", sagte Schilling, der den erkrankten Oberbürgermeister Sepp Kellerer derzeit im Rathaus vertritt.

Die Debatte über die Umbauten sei jedoch schwierig, weil es um viel Geld gehe. Die Schätzungen bewegen sich im höheren sechsstelligen Bereich. "Wir müssen aber einen größeren Betrag an Gewerbesteuer zurückzahlen", berichtete Schilling. Seckendorff erzählte, dass etliche landesweite Kulturfonds und Stiftungen bereit wären, einen erklecklichen Teil beizusteuern, vorausgesetzt der Stadtrat beschließe das Projekt. "Zum Jubiläum muss etwas passieren, weil es so nicht mehr zeitgemäß ist", sagte Schilling.

Am 2. März soll ein Architekt einen Entwurf und eine Kostenschätzung vorstellen und ein Gestalter Pläne für eine moderne Raumgestaltung. Wollenberg möchte insbesondere auch die "Spuren", die aus der Zisterzienser-Zeit in die Gegenwart reichen, in den Gebäuden des Klosters und auf dem Areal für Besucher sichtbar machen. Dazu gehöre auch, den Kurfürstentrakt, der sich im Besitz der Polizeischule befindet, für die Öffentlichkeit zugänglicher zu machen.

Wie entscheidend eine ansprechende Präsentation ist, belegt die Bilanz des Museums. Die Menschen kommen wegen der gut gemachten Sonderausstellungen sowie der Museumspädagogik. Von der Petersen-Ausstellung seien die Besucher "begeistert gewesen", der Katalog sei fast ausverkauft, Nachfragen kämen sogar aus dem Ausland, berichtete Mundorff. Fast alle Termine des museumspädagogischen Programms für 2011 sind bereits ausgebucht.

Die Angebote zur aktuellen Präsentation "Märchen machen Schule" würden vor allem von Kindergärten und Grundschulen nachgefragt. Mundorff und von Seckendorff dankten dem Historischen Verein, mit dessen finanzieller Hilfe etliche Veranstaltungen sowie die Werbung für die Museumspädagogik erst möglich sind.

Mit dem bescheidenen Etat von 5000 Euro konnte das Museum im vergangenen Jahr Gemälde von Petersen und Henrik Moor, Gegenstände des Metallkünstlers Albert Bunge aus Emmering sowie Zeichnungen und Fotos aus dem Nachlass des Entenmalers Franz Gräßel anzukaufen. Die Fotomotive dienten ihm als Vorlagen für seine Bilder, ein Umstand, den Maler gerne bestritten, weil diese Methode verpönt war, wie Mundorff erzählte.

Wie Bilder zustande kommen, soll in einer Ausstellung über Brucker Maler beleuchtet werden, die die Museumsleitung für November plant. Bereits Ende Mai wird die Sonderausstellung über das Café Brameshuber eröffnet, die der Konditoren- und Wachsbildekunst gewidmet ist. Seckendorff berichtete, dass sich Menschen gemeldet haben, die noch in der Konditorei und Wachszieherei Brameshuber als Lehrlinge und Gesellen gearbeitet haben. Die Museumsleitung bittet die Bürger darum, die Arbeit mit Leihgaben zu unterstützen.

Am Samstag, 2.Juli, feiert das Stadtmuseum zusammen mit der Künstlerwerkstatt Haus10 ihr zwanzigjähriges Jubiläum mit einer Festansprache von Wollenberg und einer Lesung von Wolf Euba, Maria Reiter spielt auf dem Akkordeon. Die Feier beginnt um 16Uhr und geht in die Brucker Kulturnacht über. Wollenberg wird die Gelegenheit nutzen, um einen Blick in die Zukunft des Stadtmuseums zu werfen.

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