Fürstenfeldbruck:Sportsfreund auf vier Beinen

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Sportliches Duo: Dörte Tietgen-Pinther und ihr Border Collie. Die beiden sind Deutsche Meister. (Foto: oh)

Der PSV Fürstenfeldbruck bildet Hunde aus - damit sie sich in Alltag und Turnier zu benehmen wissen

Von Julia Kiemer, Fürstenfeldbruck

Man sagt, dass Hunde die besten Freunde des Menschen seien. Treu ergeben und immer für einen da, und das meist ein Leben lang. Ist der Vierbeiner jedoch nicht erzogen, sind Probleme oft vorprogrammiert. Dabei sind die Tiere eigentlich sehr intelligente Wesen und lernen schnell dazu, wodurch sie auch für sportliche Wettkämpfe gut geeignet sind. Hundeerziehung und Hundesport sind beim Polizei- und Schutzhundeverein (PSV) Fürstenfeldbruck an der Tagesordnung. Mit einem vereinsinternen Spaßturnier am vergangenen Ostersamstag hat die diesjährige Ausbildungs- und Turniersaison des PSV begonnen. Bis Ende November gehe die Saison im Normalfall, dann werde es zu kalt für draußen stattfindende Turniere, erklärt Erich Schlögel, der zweite Vorsitzende.

Seit über 90 Jahren gibt es den Hundesportverein schon, dessen weitläufiges Trainingsgelände sich im Brucker Stadtteil Lindach befindet. Angeboten wird beim PSV alles rund um den Hundesport, und dabei bleibt der Erfolg der Mitglieder nicht aus. Im Turnierhundesport, auch genannt "Leichtathletik mit Hund", konnten bei der Bayerischen Meisterschaft in Sonthofen jüngst gleich vier Titel nach Bruck geholt werden. Besonders herausragend im Turnierhundesport ist Dörte Tietgen-Pinther. Die 52-Jährige ist mit ihrem Border Collie Deutsche Meisterin im Geländelauf über zwei und fünf Kilometer. Für sie ist der Sport eine tolle Beschäftigung mit dem Hund. Der freue sich ja auch immer, wenn er mit dem Herrchen trainieren dürfe, erzählt sie. Als sie vor zehn Jahren eine sportliche Tätigkeit für sich und ihren Hund suchte, stieß sie auf den Turnierhundesport. Seitdem ist Tietgen-Pinther aktiv dabei, und das auch noch sehr erfolgreich, wie man sieht.

Neben dem Turniersport gibt es noch die Sportarten "Agility", wo ein Parcours auf Zeit bewältigt werden muss, und "Obedience", wo auf die exakte Ausführung der Aufgaben geachtet wird. Wie der Name des Vereins vielleicht verrät, werden beim PSV auch Gebrauchshunde ausgebildet, die später für bestimmte Tätigkeiten eingesetzt werden, wie beispielsweise als Such- oder Polizeihund. Da die Ausbildung der Hunde die Basis für weitere Hundesportarten ist, bietet der PSV auch Erziehungs- und Sozialisierungskurse für Welpen und Junghunde sowie Grunderziehungskurse für erwachsene Hunde an. "Im Idealfall beginnt ein Hund als Welpe das Training und durchläuft dann die einzelnen Stufen bis hin zur Begleithundeprüfung, ", sagt Schlögel. Besteht der Hund die Prüfung, ist er ein ausgebildeter Begleithund, der Vierbeiner ist im Grunde genommen jetzt alltagstauglich und kann an Hundesportwettkämpfen teilnehmen. Geprüft wird immer im Frühjahr und im Herbst, dann müssen die Hunde unter anderem Kommandos wie Sitz oder Platz problemlos ausführen oder eine Straßensituation mit anderen Hunden bewältigen. Bei erfolgreich abgelegter Prüfung haben die Hundebesitzer dann sogar Anspruch auf ermäßigte Hundesteuer. Die Erziehung sei aber nicht immer einfach. Manchmal gebe es auch Quereinsteiger, das seien dann meist Straßenhunde, die in der Umgebung ein neues Zuhause gefunden hätten. Völlig verängstigte, manchmal auch aggressive Hunde ohne jegliche Erziehung, da sei die Ausbildung dann schon spannend, merkt Erich Schlögel an. Am Sonntag, 17. Mai, richtet der PSV die diesjährige oberbayerische Meisterschaft im Turnierhundesport aus, der Eintritt ist frei. Dort werden sicherlich dann auch einige Bayerische und Deutsche Meister der vergangenen Jahre auflaufen und ihr Können zeigen.

© SZ vom 11.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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