Fürstenfeldbruck:Spiel, Satz, Sieg für die Ü70

Fürstenfeldbruck: Die Bezirks-Super-Liga hat die Ü70-Mannschaft der Brucker Tennisfreunde beherrscht.

Die Bezirks-Super-Liga hat die Ü70-Mannschaft der Brucker Tennisfreunde beherrscht.

(Foto: Zieglmeier/oh)

Seniorengruppe der Brucker Tennisfreunde holt sich Meistertitel

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Sport ist keine Frage des Alters, sondern eine Frage der Einstellung. Stimmt die, dann stellen sich die Erfolge ganz nebenbei ein. Bester Beweis: Ein weiteres Mal hat die Ü70 der Tennisfreunde Fürstenfeldbruck den Meistertitel eingefahren - dieses Mal sogar in der Bezirks-Super-Liga, in der man nach dem Aufstieg vor zwei Jahren erst mal eine Gewöhnungssaison nötig gehabt hatte. Die wenigsten der rüstigen Senioren brüsten sich allerdings mit der Meisterschaft und dem Aufstieg in die hohe Spielklasse. Viel wichtiger als übertriebener Ehrgeiz ist ihnen nach Worten des Mitspielers Klaus Zieglmeier nach wie vor das Motto von Baron de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele neuzeitlicher Prägung: "Nicht der Sieg - die Teilnahme ist wichtig." Neben Zieglmeier (Jahrgang 1945) gehören dem Team Helmut Heienbrock (Jahrgang 1945),

Heinz Gembler (Jahrgang 1944) , Wilfried Kalmeier (Jahrgang 1945), Karl Böhm (Jahrgang 1944), Karl Marxreiter (Jahrgang 1947), Wilhelm Albrecht (Jahrgang 1938), Reinhard Wieder (Jahrgang 1944) sowie Hans Lukas (Jahrgang 1947) an.

Rudi Burian, der Vorstand der Tennisfreunde, bekräftigt diese Sichtweise und gratuliert seinen Oldies. "Tennis ist für viele von uns die schönste Nebensache der Welt - es ist ein herrliches Hobby, macht Riesenspaß und gibt uns Gelegenheit für ein freundschaftliches Miteinander."

Die Punktrunde bot mithin auch Gelegenheit, Freundschaften zu schließen und zu vertiefen und die eigene körperliche und geistige Fitness auf hohen Niveau zu halten. Die Weisheit des fortgeschrittenen Lebensalters erstickte so manchen möglichen Disput darüber, ob die Filzkugel noch im Feld war oder eben nicht, bereits im Keim. In der Punktrunde setzte es eine einzige Niederlage - gegen Gröbenzell. Da kam alles zusammen. Die Nummer eins der Brucker, Reinhard Wieder, war unabkömmlich, Ersatz aus der B-Gruppe kam nicht, Wilfried Kalmeier blieb im Stau hänge, Klaus Zieglmeier war verletzt, verlor seine einzige Partie in der gesamten Runde und nur der Chef, Heinz Gembler, gewann zuverlässig sein Einzel, was sich als entscheidender Punkt für den Aufstieg herausstellen sollte. Dann aber lief es wie am Schnürchen und sogar bei den Spielen wie gegen Haimhausen und Würmtal München, jeweils unter sengender Sonne, ging man als klarer Sieger vom Platz. Das letzte Punktspiel durfte dann die B-Truppe bestreiten, die wie das A-Team mit sechs zu null den Aufstieg sicherte. Hier durfte endlich auch mal B-Coach Birkmann jubeln, dessen Ü65II-Truppe nur auf dem traurigen letzten Platz gelandet ist.

Zieglmeier, früher Sportlehrer bei der Bundeswehr, bezeichnet es wider besseres Wissen als "erstaunlich, wie gut sich die Herren an der Schwelle zum Greisenalter noch bewegen". Wer jenseits der 70 ist, kann sich trefflich ereifern über den "heutigen Zirkus- und Kommerzsport, bei dem es nur noch um Sieg und Geld geht und in dessen Gefolge Betrug und Medikamentenmissbrauch die Norm geworden sind" Medikamente oder Doping - für die reifen Herren kein Thema. Ein kühles Bier nach dem Triumph - das freilich darf schon sein.

Platzierung der Abschlusstabelle: TF Fürstenfeldbruck, 1. SC Gröbenzell, SV Haimhausen, TeG Dachau-Süd, TC Oberammergau, Ausstellungspark München, DJK Würmtal München.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: