Fürstenfeldbruck:SPD will Auskunft von Hasselfeldt

Abgeordnete soll sich im Kreistag zu Rabatt für Kasernenareal äußern

Von Gerhard Eisenkolb, Fürstenfeldbruck

Im Streit um den Erwerb von Baugrundstücken im Brucker Fliegerhorst zu Sonderkonditionen für den öffentlichen Bedarf mit Landrat Thomas Karmasin (CSU) beschreitet die SPD-Kreistagsfraktion einen ungewöhnlichen Weg. Deren Sprecher Peter Falk hat nun beim Landrat formell beantragt, die Brucker Bundestagswahlkreisabgeordnete Gerda Hasselfeldt zu einer der nächsten Sitzungen des Kreisausschusses oder Kreistags einzuladen. Dort soll sie die Möglichkeiten konkretisieren, die für Kommunen und den Landkreis bestehen, mit einem Preisnachlass nach dem Abzug der Luftwaffe Flächen der ehemaligen Brucker Kaserne zu kaufen.

Von den Aussagen von Gerda Hasselfeldt verspricht sich Falk die Aufklärung von Widersprüchen, die sich für die SPD aus einer Stellungnahme des Landrats und einer Presseerklärung der Bundestagsabgeordneten ergeben haben. So machte Karmasin geltend, dass die Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (Bima) gehalten sei, das Kasernengelände zu Marktpreisen zu veräußern und Kommunen Nachlässe nur in einem sehr geringen Umfang gewährt werden könnten. Hasselfeldt stellte unter Berufung auf Koalitionsvereinbarungen einen Kaufpreisabschlag von bis zu 250 000 Euro pro Kaufvertrag in Aussicht - sowie eine weitere zusätzliche Förderung von bis zu 100 000 Euro, sollte das Gelände für die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern genutzt werden.

Schon vor zwei Jahren hatte die SPD-Kreistagsfraktion beantragt, der Landkreis solle im Fliegerhorst Grundstücke erwerben, unter anderem für den Bau von billigen Mietwohnungen. Ein Konzept für die Nutzung der Kaserne nach dem Abzug der Luftwaffe haben die Kreisstadt und die Gemeinde Maisach, in deren Hoheitsbereich das rund 200 Hektar große Fliegerhorstgelände liegt, allerdings noch nicht entwickelt. Der künftige Wert des Geländes hängt aber davon ab, welche Nutzung und welches Baurecht die beiden Kommunen festlegen. Trotzdem erwartet sich Falk von den Aussagen der CSU-Abgeordneten vor dem Kreistag wichtige Hinweise, mit denen sich weitere Beschlüsse zum Erwerb eines Teils des Kasernengeländes durch den Landkreis konkretisieren lassen.

Gerda Hasselfeldt hatte kürzlich den Kommunalpolitikern geraten, ihre Planungen nicht nur von Rabatten abhängig zu machen. Wichtiger sei es, ein Nutzungskonzept zu finden, das für die Region sinnvoll sei. Bruck etwa will etappenweise dann kaufen, sobald ein Interessent gefunden wurde.

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