Fürstenfeldbruck:Singend die Welt verbessern

Fürstenfeldbruck: Volle Begeisterung in der Turnhalle: 230 Schüler der Brucker Ferdinand-von-Miller-Realschule proben mit Mano Ezoh für den Weltrekord.

Volle Begeisterung in der Turnhalle: 230 Schüler der Brucker Ferdinand-von-Miller-Realschule proben mit Mano Ezoh für den Weltrekord.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Brucker Realschüler proben mit dem Musiker Mano Ezoh für einen Weltrekordversuch Ende Oktober in der Olympiahalle

Eine knapp elf Meter hohe Cowboystiefelskulptur oder ein 460 Meter langer Buntstift: Guinness World Records listet viele Rekorde auf, die etwas skurril anmuten. Bei Musiker Mano Ezoh ist das anders: Er will am 24. Oktober den größten Gospelchor der Welt in die Olympiahalle in München bringen. 5000 Teilnehmer sollen es werden, sie kommen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Auch die Brucker Ferdinand-von-Miller-Realschule macht bei der Aktion mit. Mano Ezoh verbindet mit der Aktion eine Botschaft. Die Sänger und Zuschauer sollen durch das von ihm komponierte Lied "In Time" auf die Missstände in der Welt hingewiesen werden. Gleichzeitig wird ihnen durch andere Songs Mut gemacht, diese zu beseitigen.

Am Montag probten 230 Brucker Schüler für den Rekordversuch mit Mano Ezoh. "Wir wollen, dass die Kinder etwas erleben, das über Klassen- und Schulgrenzen hinausgeht. Außerdem ist die Chance einmalig, mit so vielen anderen zusammen in der Olympiahalle singen zu können", erklärt Theresa Stegmüller, die Leiterin der Fachschaft Musik.

Mano Ezoh versteht es von Anfang an, die Kinder zu motivieren. "Seid ihr glücklich?" "Jaaa!", schallt es ihm aus lauter Kehle entgegen. Nach einem lebhaften Einsingen geht es gleich zu "In Time" über. Die anfangs etwas schüchternen Schüler werden immer lauter, bis schließlich ein Chor die Turnhalle erfüllt. Mano Ezoh beflügelt die Schüler, er lobt, stachelt an. Zwischendurch macht er sogar eine kleine Gymnastikübung, um die Stimmung aufzulockern. Dabei schafft er es immer, cool und lässig zu wirken.

Kein verbissener Ernst ist in der Halle zu spüren. Stattdessen Euphorie für das Singen, wohin das Auge schaut. Genau das ist beabsichtigt: "Ich freue mich, mit begeisterten Kindern gemeinsam aufzutreten. Außerdem will ich eine gute Botschaft verbreiten und so die Menschen zum Engagement für andere bewegen. Dafür eignen sich Gospels besonders gut", schwärmt Ezoh. "Diese Sache an sich ist mir um einiges wichtiger als der Weltrekord." Das komplett selbst finanzierte Projekt ist sehr wichtig für ihn. Wenn er darüber redet, ist er kaum zu stoppen. Das gleiche gilt, als er gefragt wird, warum er für die Aufführung im Olympiastadion auch den sehr ernsten Song "In Time" gewählt hat: "A painful truth/sad to see" (deutsch: eine schmerzhafte Wahrheit/traurig anzusehen) heißt es unter anderem darin. "Wir dürfen vor dem Schlechten in der Welt nicht die Augen verschließen", fordert er. Nur so sei es möglich, dass tatsächlich etwas verändert werde. Außerdem haben beim Konzert auch hoffnungsvollere Lieder ihren Platz.

Theresa Stegmüller ruft eine kurze Pause aus. Doch die zieht sich - aber nicht wegen eventueller Bummler, sondern wegen der großen Anzahl an Autogrammjägern. Die Schüler drängeln sich vor Mano Ezoh. "Alles super!", "Sehr cool!" und "Der Mano Ezoh ist supernett und lustig!", sind ihre Reaktionen auf diesen Tag.

Wenn Mano Ezoh am 24. Oktober seinen 5000-köpfigen Chor genauso mitreißt wie die Schüler an diesem Tag, wird der Weltrekord wohl sicher sein. Und vielleicht lässt sich der eine oder andere begeistern und verbessert die Welt.

Wer an dem Weltrekordversuch teilnehmen will, kann sich anmelden unter der E-Mail-Adresse weltrekord@manoezoh.com

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