Fürstenfeldbruck:Sauberes Grenzgebiet

Die Bundeswehr kümmert sich um die Abfallbeseitigung am Ehrenmal der Luftwaffe, Asylbewerber um die benachbarten Bereiche. Das klappt reibungslos

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Speisereste, alte Flaschen, Plastiktüten: immer wieder haben sich Anwohner in den zurückliegenden Monaten über die Vermüllung von Grünflächen im Bereich rund um die Lützowstraße und entlang der Wege von der Asylbewerberunterkunft am Fliegerhorst zu den Discountern im Gewerbegebiet Hasenheide beschwert. Das Problem scheint nun weitgehend gelöst: Ein Reinigungsdienst der Bundeswehr sowie mehrere geringfügig beschäftigte Asylbewerber leisten offenbar gute Arbeit. Das ist die Erkenntnis einer mit Vertretern von Stadt, Polizei, Bundeswehr und Regierung von Oberbayern besetzten Gruppe, die sich selbst ein Bild von der Situation gemacht hat.

Im Bereich rund um das Ehrenmal bis hin zum Wald östlich des Lidl-Markts gab es keine Auffälligkeiten. Das war nach Meinung einiger Anlieger nicht immer so. Bei Versammlungen hatten sie die Verantwortung für verunreinigte Bereiche vor allem den zurzeit etwa 1100 Flüchtlingen zugewiesen, die rund um das ehemalige Unteroffiziersheim auf dem militärisch entwidmeten Teil südlich des Fliegerhorsts leben. Mehrmals wurde das Thema zudem im Stadtrat erörtert. Betreuer räumten ein, dass es nicht in allen Herkunftsländern üblich ist, Abfall in entsprechende Behälter zu werfen. Durch Aushänge in der Unterkunft und Faltblätter wird versucht, eine entsprechende Verhaltensänderung zu bewirken. Im März 2015 hatte Asylhelfer Martin Deutsch am Gernlindener Weg , nahe dem Übergang über die Bundesstraße 471, Piktogramme angebracht, mit denen um Rücksichtnahme sowie Respekt geworben wurde und dafür, Wege nicht als Freilufttoilette oder Müllhalde zu missbrauchen.

Willi Dräxler, Integrationsreferent im Stadtrat, wurde mehrmals bei der für die Unterkunft zuständigen Regierung von Oberbayern vorstellig und erreichte, dass fünf Asylbewerber regelmäßig gegen eine kleine Aufwandsentschädigung die Wegesränder und die kleinen Waldstücke säubern. Für den Bereich rund um das Ehrenmal ist freilich weder die Stadt noch die Regierung, sondern die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) als Grundeigentümer sowie für die Pflege das Bundeswehrdienstleistungszentrum zuständig. Von Montag bis Freitag wird der Bereich des Luftwaffenehrenmals nun mit eigenem Personal gesäubert. Das gilt auch für das Nachbargrundstück, das von Asylbewerbern offenbar gerne als Treffpunkt oder Abkürzung genutzt wird, dessen stellenweise niedergetretener Zaun nun aber ausgebessert werden soll. Zurzeit wird geprüft, ob daran mehrsprachige Hinweisschilder angebracht werden. In den Informationsmappen für Neuankömmlinge will die Stadt zudem explizit die Aspekte des Umweltschutzes erläutern. Nachdem es auch Klagen über spätabendliche Lärmbelästigungen gegeben hatte, soll darin auch auf die um 22 Uhr beginnende Nachtruhe hingewiesen werden.

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