Fürstenfeldbruck:Rückzug aus dem Landtag

Sonnenholznee

Nimmt Abschied von der bayerischen Polit-Bühne: Kathrin Sonnenholzner, SPD-Abgeordnete aus Jesenwang.

(Foto: Günther Reger)

Die SPD-Politikerin Kathrin Sonnenholzner will 2018 nicht wieder kandidieren

Von Julia Bergmann, Fürstenfeldbruck

Die jetzige Legislaturperiode werde ihre letzte sein, teilte die Fürstenfeldbrucker Landtagsabgeordnete Kathrin Sonnenholzner am Donnerstag bei einem Pressegespräch mit. Die Entscheidung, nicht mehr zu kandidieren, habe sie bereits vor einiger Zeit getroffen. Bei der Landtagswahl 2018 werde sie 62 Jahre alt sein. "Für mich persönlich und für meine Familie ist das der richtige Zeitpunkt", erklärt Sonnenholzner, die verheiratet ist und drei Söhne und eine Enkeltochter hat. "Für mich war immer klar, dass ich das nicht 30 Jahre lang machen werde und ich finde es wichtig, dass neue Leute mit neuen Ideen nachkommen", sagt sie. Für sie sei es nun aber selbstverständlich, ihre Aufgaben, etwa als Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Pflege, bis zur letzten Landtagssitzung mit vollem Einsatz wahrzunehmen. Ob Sonnenholzner auch auf eine weitere Kandidatur für den Fürstenfeldbrucker Kreistag verzichten wird, habe sie noch nicht entschieden.

Ihre Zukunft, soviel verrät die 59-jährige ausgebildete Ärztin, sieht sie auch weiterhin "im entferntesten Sinne" im Gesundheitsbereich. Überlegungen in diese Richtung seien noch nicht spruchreif. Zunächst wolle sie ohnehin eine Verschnaufpause einlegen, viel Zeit mit ihrer Familie und ihrer elf Monate alten Enkeltochter verbringen und sich einer ganz besonderen Beschäftigung widmen. "Ich will lernen, wie man Käse macht", sagt sie und legt gleich nach: "Richtigen Käse, also den zum Essen." Etwas mit den Händen zu machen, reize sie schlichtweg.

Nach ihrer Schulzeit in München absolvierte Sonnenholzner zunächst ihr Medizinstudium. 1974 trat sie in die SPD ein. Nachdem die gebürtige Münchnerin in den Achtzigerjahren nach Jesenwang gezogen war, wurde sie 1996 in den Gemeinderat gewählt, ein Amt, dass sie bis 2009 inne hatte. Ein Mandat als Kreisrätin bekam sie 2002. Seit 2005 ist sie dort die Vorsitzende der SPD-Fraktion. Außerdem war sie von 1997 bis 2003 Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Fürstenfeldbruck.

Gleichzeitig mit ihrem Einzug in den Bayerischen Landtag 2003 nahm Sonnenholzner auch ihre Aufgabe als gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion wahr. Fünf Jahre später übernahm sie den Vorsitz des Ausschusses für Gesundheit und Pflege. Dabei liegt ihr vor allem das Thema Kindergesundheit am Herzen.

In den verbleibenden zweieinhalb Jahren als Landtagsabgeordnete möchte sich die Politikerin unter anderem dafür einsetzen, dass die kinderärztliche Versorgung in Bayern verbessert wird. Das sei ein Problem, das im Gegensatz zum Hausärztemangel auch die städtischen Regionen stark treffe. Zudem will sich Sonnenholzner für ein FASD-Zentrum in München einsetzen. Die Abkürzung FASD steht für Fetal Alcohol Spectrum Disorder und ist ein Sammelbegriff für Krankheitsbilder, die bei Kindern auftreten, deren Mütter während der Schwangerschaft Alkohol konsumiert haben.

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