Fürstenfeldbruck:Quadrocopter und Fracking-Slime

Fürstenfeldbruck: Die Robo-Arbeitsgemeinschaft stellt sich an ihrem Informationsstand in der Schulaula vor.

Die Robo-Arbeitsgemeinschaft stellt sich an ihrem Informationsstand in der Schulaula vor.

(Foto: Thomas Ostermeier/GRG/oh)

Mint-Messe des Brucker Graf-Rasso-Gymnasiums belegt hohes Unterrichtsniveau in den Naturwissenschaften

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Deutschland punktet regelmäßig mit guten Ingenieuren. Die müssen sich auskennen in Fächern wie Physik, Chemie, Mathematik und in zunehmendem Maße natürlich Informatik. Das Graf-Rasso-Gymnasium kümmert sich beherzt um die Nachwuchsfrage. Und weil man schon in der Schule den alten Politikerspruch "Tue Gutes und rede darüber" aufschnappt, knöpft sich die Schule nicht nur Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, abgekürzt "Mint", besonders intensiv vor, sondern sie richtet darüber hinaus so etwas wie eine Leistungsschau aus: die Mint-Messe, voilà!

Zu der Veranstaltung mit dem Titel "Komm mach mi(n)t am GRG!" kamen etwa 150 Besucher in die Aula des Gymnasiums. Präsentiert wurden dort auf 20 Stellwänden Schülerprojekte aus Wahlkursen, Arbeitsgemeinschaften sowie W- und P-Seminaren. Angeregt debattiert wurde von Besuchern beispielsweise über die W-Seminararbeiten aus der Physik. Dort waren eine Nebelkammer und ein Quadrocopter - der später beim Demo-Kunstflug spektakuläre Flugmanöver ausführte - konstruiert worden. Und Musik wurde von einem Verstärker mit Hilfe eines Lasers auf einen mobilen Lautsprecher übertragen. Versuche unternommen wurden zudem mit dem Dreiachsbeschleunigungssensor von Vernier. Ähnliches Bild bei den W-Seminararbeiten aus der Chemie: Dort wurde mit Eisenoxidnanopartikeln experimentiert, die magnetisch sind und entlang der Feldlinien Muster bilden, es wurden die Abbaubarkeit von Bioplastikfolien und die Tauglichkeit von Slime fürs Fracking untersucht. Im Blickpunkt standen auch das Vitamin C in einer Erdbeermarmelade und verstecktes Glutamat in Lebensmitteln (Hefehydrolysat). Die Projekte aus den Bereichen Biologie waren ebenso vielfältig. So wurden Schautafeln zu einem Bienenlehrpfad angefertigt, die am Grünen Zentrum in Puch aufgestellt werden sollen.

Vorgestellt wurden bei der Mint-Messe auch das naturwissenschaftliche Schüleraustauschprogramm mit der französischen Partnerschule in Chambéry sowie Wettbewerbsstände von Jugend-forscht-Arbeitsgruppen - das Projekt "Erstellung von Chitosanfolien" war beim diesjährigen Regionalwettbewerb mit zwei Preisen ausgezeichnet worden: ein dritter Platz sowie ein Sonderpreis für die Erforschung nachwachsender Rohstoffe. Besonders attraktiv für die Besucher waren der schuleigene 3-D-Drucker sowie die programmierten Roboter der Robo AG, die komplexe Aufgaben sekundenschnell lösen konnten.

Was wäre gerade in einer Schule all die Praxis ohne das entsprechende Theoriefundament? Professor Ernst-Gerhard Burmeister, der ehemalige Direktor der zoologischen Staatssammlung, referierte zum Thema Insektensterben. Und Frank Müller von der Firma Electro Optical Systems gab Einblicke in "dreidimensionale Druckverfahren und ihre Anwendungsbereiche". Weil es in einer modernen Schule aber auch mit Theorie und Praxis nicht getan ist, war natürlich auch für Unterhaltung gesorgt. So gab es bei Logik-Spielen kleine Preise zu gewinnen, es konnte selbst experimentiert werden, Passivsportler durften sich an der schuleigenen Formel-1-Bahn messen. Und wer partout noch weiter über den Tellerrand hinausblicken wollte, der warf einen Blick durchs schuleigene Teleskop auf die untergehende Sonne und den aufgehenden Mond. Vielleicht erhaschte er dabei auch gleich noch einen Blick mitten hinein in die strahlende Zukunft des Graf-Rasso-Gymnasiums - mit einer Vielzahl fachkundiger Ingenieure und Wissenschaftler.

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