Fürstenfeldbruck:Post für die Ministerin

Brucker Stadträte kritisieren Abzug der Flughafenfeuerwehr

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Schiebt die Bundeswehr Lasten, die sich aus ihrem Abzug vom Fligerhorst ergeben, auf Fürstenfeldbruck ab? Die beiden Stadträte Jan Halbauer (Grüne) und Klaus Wollenberg (FDP) sehen das so. In einem gemeinsamen Schreiben an Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) nennen sie als Beispiel den Abzug der Fliegerhorstfeuerwehr bereits Ende dieses Jahres und damit gut vier Jahre vor der geplanten endgültigen Schließung des Bundeswehrstandorts.

In ihrem Schreiben, das der SZ vorliegt, kritisieren Halbauer und Wollenberg sinngemäß, dass die Bundeswehr der Stadt kaum zu bewältigende Lasten aufbürde. Denn die Brucker Feuerwehr braucht, das belegen auch Aussagen von Feuerwehrsprecher Andreas Lohde im Stadtrat, von ihrem Standort an der Landsberger Straße zu lange bis zum Fliegerhorst. Laut Gesetz muss sie jeden Brandort in ihrem Einsatzgebiet innerhalb von zehn Minuten erreichen. Das dürfte kaum zu schaffen sein, zumal das Fliegerhorstareal ausgedehnt ist und die Feuerwehr keine "Schlüsselgewalt" habe, wie Halbauer und Wollenberg schreiben. Was aber, wenn beispielsweise die Offizierschule mit ihren bis zu 2000 Bundeswehrangehörigen in Brand gerät? Ein Dilemma, das bereits in der Brucker Politik angekommen ist. Dort wird darüber diskutiert, ob die Feuerwehr näher an den Fliegerhorst umziehen sollte oder zumindest eine Art Dependance in seiner Nähe eingerichtet werden muss.

Mit diesen Themen beschäftigt sich auch ein Feuerwehrbedarfsplan, der im Herbst vorliegen soll. Halbauer und Wollenberg ziehen deshalb den Schluss: "Man mag zu der Reform der Bundeswehr stehen wie man will, aber es ist schlicht nicht hinnehmbar, dass der Bund die Kosten der Reform auf die Städte und Gemeinden abwälzt." Sie bezeichnen die Pläne als unzulässiges und unzumutbares "Nach-mir-die-Sintflut-Verfahren" und hoffen darauf, dass Verteidigungsministerin von der Leyen den Grundbesitzer des Fliegerhorsts, die bundeseigene Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), zurückpfeift.

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