Fürstenfeldbruck:Olching kauft sich in FFB-Schau ein

Die Stadt Fürstenfeldbruck steigt aus der Messegesellschaft aus, der neue Ausrichter will die Anteile übernehmen.

Heike A. Batzer

Fürstenfeldbruck - Die Stadt Fürstenfeldbruck zieht einen Schlussstrich unter die FFB-Schau. Die Messe hatte im vergangenen Jahr unter altem Namen erstmals in Olching stattgefunden, nun will Fürstenfeldbruck auch aus der Ausstellungs- und Veranstaltungsgesellschaft aussteigen, die sie seit dem Jahr 1983 gemeinsam mit dem Landkreis führte, und der neuen Stadt Olching die Übernahme der eigenen Gesellschaftsanteile anbieten.

"Es macht keinen Sinn, als Gesellschafter drin zu bleiben, wenn die Ausstellung in Olching ist", begründete Oberbürgermeister Sepp Kellerer (CSU) in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Donnerstag das Vorhaben. Ein bisschen klang auch Enttäuschung durch, als er feststellte: "Wenn die Geschäftsleute hier in Bruck nicht mittun, dann kann man halt nichts machen. In Olching herrscht eine neue Euphorie."

Im vergangenen Oktober fand die FFB-Schau erstmals auf dem Olchinger Volksfestplatz statt. Man setzte mit der Firma JWS Schmid aus Mörslingen bei Dillingen auf einen neuen Betreiber. 33000 Besucher gaben dem neuen Konzept recht. Sicher ist, dass auch die nächste Messe 2012 in Olching stattfinden wird, voraussichtlich von 10. bis 14.Oktober. Da erscheint es konsequent, "dass der Veranstaltungsort auch in der Gesellschaft vertreten ist", sagt Olchings Bürgermeister Andreas Magg (SPD). Zunächst aber habe man lediglich wissen wollen, ob die Brucker sich überhaupt vorstellen könnten, ihre Anteile an der Messegesellschaft abzugeben. Erst danach würde das Thema in den Olchinger Gremien diskutiert.

Die Stadt Fürstenfeldbruck hatte den Landkreis als Mitgesellschafter schon Ende 2009 über ihre Ausstiegsabsichten informiert. Eine Übernahme der Gesellschafteranteile durch den Kreis kam jedoch nicht zustande, weil der dafür in Aussicht gestellte Betrag deutlich unter dem Stammkapital von 13000 Euro lag, das die Brucker bei einem Ausstieg mindestens zurückerhalten wollen. Der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats setzte die Summe, für die man die Anteile nun der Stadt Olching anbieten will, in seiner Sitzung am Dienstag sogar um rund 5000 Euro höher an. "Wir sollten es ihnen nicht unbedingt hinterherwerfen", konterte Axel Lämmle (SPD) Aussagen von Ludwig Lösch (CSU), der es für sinnvoll hielt, die Anteile für den Gegenwert der Stammeinlage abzugeben. Die GmbH verfügt laut Bilanz 2010 über 23000 Euro.

Bislang hielten Stadt und Landkreis je fünfzig Prozent an der GmbH, die eigens zur Durchführung von Gewerbeausstellungen gegründet worden war. Vom Rekordjahr 2000 an mit 60000 Besuchern war das Publikum bei der seit 1978 alle zwei Jahre stattfindenden FFB-Schau stetig weniger geworden. 2008 waren es, allerdings bei reduzierter Ausstellungsdauer und Änderungen am Organisationskonzept, nur noch 25000 Besucher. Erstmals verursachte die Ausstellung damit ein Defizit von 60000 Euro, das die Messegesellschaft auffing. Mittlerweile muss die GmbH nicht mehr für ein mögliches Minus einstehen, das trägt nunmehr der neue Betreiber. Die GmbH erhält eine Lizenzgebühr.

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