Fürstenfeldbruck:Nina warnt vor Katastrophen

Fürstenfeldbruck: Die App "Nina" soll künftig über Gefahren informieren.

Die App "Nina" soll künftig über Gefahren informieren.

(Foto: OH)

Integrierte Leitstelle will Bevölkerung künftig per App über Notlagen informieren

Von Julia Bergmann, Fürstenfeldbruck

Ein digitales Warnsystem soll die Bewohner des Landkreises in Zukunft schnell und direkt per Smartphone-App über Naturkatastrophen und andere Großschadenslagen informieren. Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Fürstenfeldbruck hat in seiner vergangenen Versammlung einem zwei Jahre dauernden Probebetrieb voraussichtlich von Frühjahr 2018 an zugestimmt. Das sogenannte Modulare Warnsystem (MoWaS) und die zugehörige App "Nina" wurden vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe entwickelt.

Zuständig für die Alarmierung der Bevölkerung via Smartphone wird die Integrierte Leitstelle Fürstenfeldbruck sein. Die eigentliche Warnung geben nach wie vor die Katastrophenschutzbehörden aus. Der Schichtführer der Leitstelle wird anschließend dafür sorgen, dass diese über das System weitergegeben wird, wie Heidi Harnisch von der Integrierten Leitstelle Fürstenfeldbruck erklärt. Wichtigste Voraussetzung dafür, dass die Bevölkerung von dem neuen System profitiert, ist die Installation der App. Nur wer diese auf sein Handy geladen hat, erhält Informationen etwa über Großbrände, Gefahrenstoffausbreitung, aber auch Wetter- und Hochwasserwarnungen. Nutzer können selbst festlegen aus welchen Regionen sie die Warnungen bekommen möchten.

"Man will mit dem Warnsystem die Information der Bevölkerung optimieren", erklärt Harnisch. Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Relevanz neuer Medien sei das Smartphone ein geeigneter Weg, Warnungen schnell zu verbreiten. Möglicherweise kann so in Notlagen auch die Verbreitung von Falschinformation über soziale Medien eingedämmt werden.

An der regulären Alarmierung der Bevölkerung bei Großschadenslagen wird sich aber auch durch die Einführung des digitalen Warnsystems nichts ändern. Beide Systeme sollen gleichwertig nebeneinander weiterexistieren. "Nicht jeder nutzt ein Smartphone", sagt Harnisch. Wie bayernweit üblich wird die Bevölkerung auch in Fürstenfeldbruck durch einen einminutigen Sirenen-Heulton gewarnt. Ertönt dieser, sollte man entweder Radio oder Fernseher einschalten, um weitere Informationen zur Gefahrenlage zu erhalten.

Im Landkreis erfolgt die Alarmierung der Bewohner mit Hilfe von vier mobilen Sirenen. Sie verfügen zusätzlich über leistungsstarke Lautsprecher, die es erlauben, im Katastrophenfall nähere Informationen oder auch Anweisungen zu übermitteln. Die früher üblichen, fest installierten Sirenen gibt es heute fast nur noch in den ländlichen Regionen im Westen des Landkreises. Die meisten wurden Mitte der Neunzigerjahre abgerüstet. Seitdem sind sie technisch nicht mehr in der Lage, die für unterschiedliche Gefahren geltenden verschiedenen Signale von einst wiederzugeben.

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