Fürstenfeldbruck:Neue Gemütlichkeit

Bruck tanzt

Zu einer "neuen Tanzparty der Brucker" lud die Heimatgilde zum Mittanzen ins kleine Zelt ein. Der Abend wurde gut angenommen.

(Foto: Günther Reger)

Das Konzept der Stadt für ihr neues Volksfest ist aufgegangen. Nach zehn Tagen ziehen Rathaus und Polizei eine insgesamt positive Bilanz. Möglicherweise lag die überwiegend friedliche Stimmung auch am leichteren Bier

Von Erich C. Setzwein, Fürstenfeldbruck

Von einem "vollen Erfolg" ist die Rede, von einem "friedlichen Feiern" und von einer Wiederholung mit einigen Verbesserungen im kommenden Jahr. Das erste Fürstenfeldbrucker Volksfest neuer Art hat die Erwartungen der Organisatoren und Beteiligten mehr als erfüllt, wie einen Tag nach dem Ende der zehntägigen Feiern auf dem Volksfestplatz bekundet wird. Selbst die Polizei schreibt in ihrer Bilanz, mit diesem Volksfest sei sie "zufrieden" gewesen.

Viele in Bruck hatten nach den vergangenen Frühlings- und Volksfesten in der Kreisstadt nicht mehr daran geglaubt, dass es noch weitere Feste geben könnte. Selbst die, die nicht alles mies machen, waren über die Meldungen der Polizei bei früheren Festen über sturzbesoffene Jugendliche, Schlägereien und sonstige negative Begleiterscheinungen eines Volksfestes sehr betroffen und wollten sich mit dem Thema nicht mehr abgeben. Dass weder das von der Jugend besuchte Frühlingsfest und das im Vergleich dazu etwas behäbigere Volksfest in ihrer Art wiederzubeleben seien, darüber war sich ein Arbeitskreis aus Stadträten und Vertretern der Stadtverwaltung im Klaren. Also beschloss man die Fusion und ein neues Konzept. "Es hat funktioniert, und es war schön anzusehen, wie Junge und Alte zusammen gefeiert haben", schätzt Oberbürgermeister Klaus Pleil die Großveranstaltung ein. Pleil freute sich am Montag vor allem darüber, dass es friedlich zuging, dass die Stimmung sowohl in den Zelten wie auch vor den Fahrgeschäften der eines Volksfestes entsprach und dass das Fest "von Anfang an gut angenommen" worden sei. Diesen Auftakt hat sich die Stadt auch etwas kosten lassen - Zahlen sind am Montag noch nicht bekannt gewesen -, weil mehr Vereine als früher am Einzug und damit an der anschließenden Verköstigung teilnahmen. Auch der Seniorennachmittag am Montag vergangener Woche war sehr gut besucht. Dieses Mal waren 3690 Brucker über 75 Jahren persönlich angeschrieben und zu Freibier und Hendl eingeladen worden. Mindestens 2500, schätzt Andreas Habersetzer, seien auch gekommen.

Habersetzer ist im Rathaus für Volksfeste, Marktsonntage und Grüne Märkte zuständig. ER schaute jeden Tag auf dem Volksfestplatz vorbei. "Die Brucker haben das Volksfest ins Herz geschlossen", sagt er noch hörbar euphorisiert. Nur der letzte Abend mit der Band "Kellerkommando" war weniger erfolgreich, was nach Pleils Einschätzung am schlechten Wetter, aber wohl auch daran lag, "dass nach zehn Tagen feiern den Leute das Geld ausgeht". Pleil will deshalb das Konzept für den letzten Abend ändern. In Kürze soll der Arbeitskreis zusammenkommen und "an ein paar Stellschrauben drehen. Große Änderungen scheint der OB aber nicht zu erwarten. Festhalten will man, so Habersetzer, an den beiden Zelten. Die Aufteilung in ein großes und ein kleines sei richtig gewesen, wie sich am 1. Mai bei dem Konzert von La Brass Banda gezeigt habe. "Normale" Besucher seien überrascht gewesen über einen Eintrittspreis an diesem Abend: "Wir konnten ihnen aber als Alternative das kleine Zelt anbieten", sagte Habersetzer. Auch die Kombination mit dem Marktsonntag habe sich für beide Veranstaltungen ausgezahlt.

Dass es dieses Mal so gemütlich ablief, könnte damit zusammenhängen, "dass sich die Jungen vor den Alten nicht so aufspielen", dass das gemeinsame Feiern der Generationen einen regulierenden Effekt gehabt haben könnte, wie Pleil meint. Aber auch das helle Bier mit deutlich geringerem Alkoholgehalt als in den vergangenen Jahren, habe eine wichtige Rolle gespielt.

Die Brucker Polizei ließ in ihrer Stellungnahme am Montag den Grund für die geringen Einsatzzahlen offen. Lg es am neuen Volksfestkonzept, am Wetter oder an anderen Umständen oder hatte man "einfach nur Glück". So wurde nur ein Körperverletzungsdelikt bekannt, zwei Mal waren Taschendiebe erfolgreich und nur eine volltrunkene Jugendliche musste an die Sanitäter übergeben werden. Allerdings seien nach Ausschankende "einige Streithähne getrennt und mittels Platzverweis nach Hause geschickt" worden. In immerhin zwei Fällen hätten die Beamten ein Betretungsverbot für die Dauer des gesamten Volksfestes ausgesprochen.

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