Fürstenfeldbruck:Naturschützer gegen Fällungen

In Fürstenfeldbruck sollen Bäume neuen Häusern weichen

Der Bund Naturschutz wehrt sich gegen geplante Baumfällungen im Bereich östlich der Industriestraße in Bruck. "Nach den Baumfällungen im Kester-Haeusler-Park und bei der Betriebserweiterung durch Schleifring wird wieder eine Baumaßnahme ohne Rücksicht auf erhaltenswerten Baumbestand durchgezogen", schreiben Friedrich Meyer-Stach, der Vorsitzende der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe sowie die Kreisvorsitzende Eugenie Scherb in einer Stellungnahme. Es geht um die Neubebauung des Grundstücks von Aldi und AEZ-Getränkemarkt. Dort sind mehrstöckige Gebäude geplant mit Gewerbeflächen im Erdgeschoss und Wohnungen in den Obergeschossen. Der Bund Naturschutz kritisiert unter anderem, dass Bäume an der Straße, aber auch an der Grenze zur nördlich liegenden Sportschule Puch gefällt werden sollen. "Dass hier im Wohnumfeld eine städtebauliche und wertmindernde Negativfläche entsteht, dürfte den Planern bewusst sein", so Scherb. Der Bund Naturschutz spricht sich für eine Verschiebung der Bebauung in südliche Richtung sowie für mehr trennende Grünstreifen und den Erhalt von Bäumen aus und warnt gleichzeitig vor einer stark zunehmenden Verkehrsbelastung an der Einmündung der kleinen Otl-Aicher-Straße, die als Zufahrt zum Seniorenwohnheim des Roten Kreuzes dient. In diesen Bereich soll auch die Tiefgaragenausfahrt des neuen Baukomplexes münden. Unzufrieden ist der BN auch mit der Breite des Geh- und Radwegs an der lndustriestraße - angesichts der zu erwartenden zunehmenden Frequentierung seien statt der gegenwärtig vorhandenen zwei mindestens drei Meter erforderlich.

Ganz grundsätzlich kritisieren sowohl Meyer-Stach und Scherb als auch Thomas Brückner vom Brucker BN, dass die Bäume von der Bauverwaltung nicht im Bebauungsplan eingezeichnet seien, wie dies üblich sei. Die Notwendigkeit einer Baumschutzverordnung werde von der Stadt unter anderem mit der Begründung abgelehnt, der Baumbestand werde durch Bebauungspläne geschützt, so Brückner. Der aktuelle Fall zeige aber, dass dies nicht stimme. Brückner: "Man macht sich nicht mal mehr die Mühe, den Baumbestand in die Pläne einzuzeichnen."

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