Fürstenfeldbruck:Nachwuchs in der Manege

Ferienprogramm Zirkus

Mit ihren Betreuern entwickeln die Kinder das Programm.

(Foto: Reger)

Abschlussvorführung des Zirkus-Camps der evangelischen Jugend in Bruck

Von Moritz Dauer, Fürstenfeldbruck

"Das verflixte siebte Jahr", ärgert sich Diakon Rainer Fuchs. Denn normalerweise sind es etwa 100 Kinder, die jedes Jahr bei der Zirkus-Erlebnis-Freizeit mitmachen. In diesem Jahr allerdings konnte der Diakon nur knapp 50 Nachwuchskünstler für die Veranstaltung gewinnen. Eigentlich gehört Moritz Kuscha der Zirkus zwar schon seit zehn Jahren. Er ist hauptberuflich Kinder- und Jugendpsychiater, hat sich mit dem Zirkus aber einen Traum erfüllt. Das Sommercamp mit der evangelischen Jugend betreut er jedoch erst seit besagten sieben Jahren. Dort können interessierte Jugendliche erste Erfahrungen in der Manege sammeln.

Eine Woche lang können die angehenden Dompteure, Clowns, Fakire, Zauberer und anderen Zirkusartisten ihre Shows üben und in ihre Rolle hineinwachsen. Während der Montag noch Schnuppertag ist, an dem die verschiedenen Rollen kennengelernt werden, werden die Artisten in den folgenden Tagen in eine der drei Wunschgruppen eingeteilt. In diesen können sie sich in jeweils drei Einheiten am Vormittagen und am Nachmittag auf die Galavorstellung am Freitag, 19. August, vorbereiten. Von 18 Uhr an werden sie dann ihre erlernten und selbst ausgedachten Kunststücke vor versammelten Publikum vorführen. "Einen gewissen Rahmen geben wir den Kindern schon, denn sie sind mit der Planung überfordert, aber wir freuen uns, wenn sie selber etwas kreatives beitragen.", berichtet Diakon Fuchs. Er selbst ist für Zaubertricks zuständig und wird als Magier auftreten.

Doch was hinter den Kulissen geschieht, das bekommt man in der Aufführung dann nicht mit. Denn die Kindern sollen nicht nur ihre künstlerischen Talente ausleben, sondern auch lernen, wie es sich in einer Zeltstadt lebt. So haben alle Teilnehmer auch gewisse Tagesaufgaben. "Sie müssen Müll sammeln, abspülen oder beim Kochen helfen", berichtet Julian Maier. Er ist mit 15 Jahren einer der jüngeren Betreuer. Da er dieses Jahr zum ersten Mal dabei ist, übernimmt er aktuell nur Hilfsarbeiten, wie den Auf- und Abbau von Gerätschaften oder das Auflegen von Musik. Erfahrenere Mitglieder der evangelischen Jugend, wie zum Beispiel Tobias Ketzel, übernehmen die Leitung der Workshops. Zur Koordination der Aufgaben gibt es die "Sammelmusik", wie Rainer Fuchs sie nennt, die erklingt, wenn Aufgaben getauscht werden. Laut Rainer Fuchs fördern die Aufgabenteilung und die Zusammenarbeit in den Teams auch die Integrationsfähigkeit der Kinder. Sie sollen einerseits Selbstbewusstsein erlangen, aber auch lernen, dass man nur gemeinsam etwas erreichen kann.

Am Freitag, 19. August, führen die Nachwuchskünstler ihrer Kunststücke auf dem Volksfestplatz Fürstenfeldbruck auf. Beginn ist um 18 Uhr.

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