Pokémon Go:Monsterjagd im Kloster

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Der Landkreis ist im Pokemon-Fieber und wir haben einen Gutschein für das schönste Fang-Foto verlost. Gewinner Alex Kreitner im Gespräch.

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Der ganze Landkreis ist in der vergangenen Woche zum Jagdrevier geworden. Aber es sind nicht reale Lebewesen, auf die es die Scharen an Verfolgern abgesehen haben, sondern digitale Monster. Denn bei dem Spiel "Pokémon Go" verschmelzen reale und virtuelle Welt. Schon nach wenigen Tagen hatte das Spiel weltweit mehr aktive Nutzer als der Kurznachrichtendienst Twitter. Im Landkreis dürfte es mehrere Tausend Pokémon-Jäger geben - gut erkennbar sind sie daran, dass sie einzeln oder in Gruppen durch die Stadt ziehen, ständig den Blick aufs Handy gerichtet haben und immer wieder mal abrupt stehen bleiben, weil gerade ein Pokémon in der Nähe ist, das gefangen werden muss.

Deshalb haben wir die Facebook-Fans der Süddeutschen Zeitung Fürstenfeldbruck gebeten, uns ihre schönsten Schnappschüsse beim Sammeln zu schicken. Und unter allen Teilnehmern einen 15-Euro-Gutschein verlost, mit dem sie sich im Spiel mit Gegenständen eindecken können. Durchgesetzt hat sich der 22-jährige Alex Kreitner aus Landsberied mit einem Foto, auf dem er im Garten gemeinsam mit seinem Hund Leo ein Pokemon einfängt.

"Für mich liegt der Spaß am Spiel vor allem beim Sammeln. Ich denke, das ist etwas, was jeder kennt. Bei einem sind es Panini-Sticker, beim anderen Briefmarken und bei mir sind es eben die Pokémons", erklärt Kreitner seine Begeisterung. "Ich habe als Kind die ersten Pokémon-Spiele auf dem Gameboy gespielt und schon damals davon geträumt, wie es wäre, wenn es Pokémon in echt gäbe. Mit Pokémon Go ist das jetzt etwa 15 Jahre später quasi möglich, und so lebe ich ein klein wenig meinen Kindheitstraum".

Das Spielprinzip ist so einfach wie - zumindest für größere Nutzergruppen - neuartig: Wer das Programm auf seinem Smartphone startet, bekommt eine Stadtkarte zu sehen. In der realen Welt kann er sich dann dort bewegen - und damit auch im Spiel. Zufällig tauchen dabei immer wieder Im Handy Pokémons auf, die der Spieler dann über den Bildschirm, auf dem die reale Umwelt zu sehen ist, fangen kann. Danach kann er sie trainieren und gegen andere Spieler kämpfen, in sogenannten Arenen, die sich an wichtigen Orten befinden, in Fürstenfeldbruck beispielsweise im Stadtpark, am Pavillon Beach und am alten Rathaus.

Kreitner absolviert gerade ein duales Studium in Industrie-Betriebswirtschaft in Karlsruhe. "Seit ich Pokémon spiele, fahre ich nicht mehr mit der Bahn zur Uni, sondern gehe zu Fuß, damit ich unterwegs sammeln kann", verrät er. An den Wochenenden geht er dann im Landkreis auf die Jagd. "Manchmal treffe ich mich abends mit ein paar Freunden an größeren Plätzen, beispielsweise im Kloster. Da sind dann gut und gerne mal 100 Leute, die zusammen spielen. Und so kommt man auch sehr oft mit Fremden ins Gespräch, die meist einige Interessen teilen. So lernt man nebenbei auch noch richtig coole Leute kennen." Und noch einen Vorteil sieht er in dem Spiel. Durch dieses komme man zu vielen schönen Spaziergängen und an interessante Orte und Stellen, die man sonst nicht erkundet hätte. "Das ist doch auch ein schöner Nebeneffekt. Außerdem gibt es einen guten Teint, wenn man so viel draußen unterwegs ist."

© SZ vom 23.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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