Mit Logo der Stadt:Make-up fürs Stadtbild

Beklebungen

Bunter Mülleimer: Sophia-Marie Klingler vom Graf-Rasso-Gymnasium präsentiert den ersten mit dem FFB-Logo beklebten Abfallkübel.

(Foto: Günther Reger)

Rasso-Gymnasiasten verschönern Brucker Abfallkübel

Von Johanna Kiermaier, Fürstenfeldbruck

15 Schüler des Brucker Graf-Rasso-Gymnasiums wollen die Tristesse beenden, die durch städtische Abfallbehälter verbreitet wird. Für ein Schülerprojekt entwickelten die Jugendlichen in Zusammenarbeit mit der Rathausverwaltung die Idee, das Straßenbild mit dem Logo der Stadt aufzuwerten. Sobald die Witterung es zulässt, werden die mit dem Logo bedruckten Aufkleber an den Abfallbehältern vom Rathaus bis zum Bahnhof angebracht.

Die Idee zur Verschönerung von Müllbehältern ist nicht unbekannt. Sogenannte Tonnenstrümpfe werten auch in anderen deutschen Städten das Stadtbild auf und sind auch im privaten Gebrauch beliebt. Die Schülergruppe erkannte allerdings eine Angebotslücke. Nach den Worten von Sophia-Marie Klingler, der Sprecherin der Gymnasiasten, waren die bisher zu kaufenden Lösungen zur Verschönerung verhältnismäßig teuer. Deshalb entwickelten die Schüler ein attraktiveres Produkt, das sie als Trash Wraps bezeichnen. Das Projekt wurde im Rahmen des P-Seminars entwickelt, das Schüler und Schülerinnen bei der Studien- und Berufsorientierung unterstützen soll. Die konkrete Aufgabe war, ein auf ein Schuljahr befristetes Unternehmen zu gründen, um eine eigene Geschäftsidee umzusetzen. Das Schülerfirmenprogramm "Junior" gab der Gruppe, die sich Royal Trashmasters nennt, laut Klingler, einen sehr guten Leitfaden durch das Projekt.

Um ein Startkapital zu erreichen, verkaufte die Schülergruppe 90 Firmenanteile zu jeweils zehn Euro. Regelmäßig hat die Stadt sich in den vergangenen Jahren für die Geschäftsideen solcher P-Seminare eingesetzt. Auch dieses Mal unterstützte Bürgermeister Erich Raff die Gruppe zunächst als Anteilseigner. Die Stadtverwaltung spielte schon länger mit dem Gedanken, die Innenstadt mit dem Stadtlogo zu verschönern, und so ergab sich die Möglichkeit einer Zusammenarbeit. 45 Aufkleber, Planen genannt, bestellte die Stadt bei dem Schülerunternehmen. Die Herstellung der Planen erfolgte bei Arno Kuchenreiter, da es ein Anliegen der Stadt war, ein regionales Produkt zu kaufen. Die Stadt lobt die enge Zusammenarbeit mit der Schülergruppe. Für die Royal Trashmasters selbst war die Kooperation mit der Stadt ein großer Erfolg. "Als Juniorunternehmen einen solchen Auftrag zu bekommen, ist toll", erklärt der Vorstandsvorsitzende Martin Troiber. Auch nach Abschluss des Projekts, können die Schüler ihr Produkt in der Stadt bewundern.

Bevor die Abiturvorbereitungen beginnen, lösen die Royal Trashmasters ihr Unternehmen auf. Das Projekt ermöglichte nach Auskunft von Klingler einen praxisnahen Einblick in interne Unternehmensabläufe. Zudem lernte die Gruppe Teamarbeit und eine zuverlässige Arbeitsweise zu schätzen. An diesem Donnerstag sind alle Anteilseigner zur Abschlussversammlung eingeladen. Die Stadt wird durch Tina Rodermund-Vogl bei der Versammlung vertreten und einen möglichen Unternehmensgewinn, sowie die eigenen Anteile, spenden. Erich Raff kann an der Versammlung nicht teilnehmen, er befindet sich auf einer Tagung.

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