Adventskalender für gute Werke:Lichtblick für Rentner in Not

Adventskalender für gute Werke: Dorothee von Bary, die erste Vorsitzende der Bürgerstiftung und Gisela Schneid, die Beauftragte für Altenhilfe beraten über Einzelfallhilfen.

Dorothee von Bary, die erste Vorsitzende der Bürgerstiftung und Gisela Schneid, die Beauftragte für Altenhilfe beraten über Einzelfallhilfen.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Seniorenhilfe Sonnenstrahl unterstützt ältere Menschen bei finanziellen Engpässen

Von Julia Bergmann, Fürstenfeldbruck

Eine neue Brille, die Zuzahlung für die Zahnprothese oder die Reparatur für den defekten Kühlschrank - immer dann wenn Dinge wie diese fällig werden, wird es für viele Rentner im Landkreis eng. Oft kämpfen besonders alleinstehende Frauen, die sich ihr Leben lang um Familie und Haushalt gekümmert haben oder nur Teilzeit arbeiten konnten, im Alter mit ihrer mageren Rente. Und am ärmsten sind diejenigen, deren Rente gerade ein paar Euro über der Grenze liegt, bis zu der sie berechtigt wären, Grundsicherung zu beantragen. Genau in diesem Fällen will ein neuer Stiftungsfonds der Bürgerstiftung Fürstenfeldbruck helfen: die Seniorenhilfe Sonnenstrahl. Sie unterstützt Rentner im finanzieller Not durch Einzelfallhilfen. Und das genau dort, wo staatliche Unterstützung nicht vorgesehen ist. Damit möglichst viele Rentner durch Zuzahlungen unterstützt werden können, möchte auch der SZ-Adventskalender durch Spenden helfen.

Die Seniorenhilfe Sonnenstrahl gibt es seit etwa einem Jahr. "Wir sammeln im Moment noch Erfahrung", sagt die Beauftragte für Altenhilfe und ehemalige Landratsstellvertreterin Gisela Schneid. Ins Leben gerufen wurde die Initiative von einem Stifterehepaar aus dem Landkreis, das anonym bleiben möchte. Sein Wunsch war es, die Not bei den alten Menschen im Landkreis unbürokratisch und durch finanzielle Zuschüsse schnell zu lindern. Gisela Schneid verweist allerdings auch auf die Schwierigkeiten, die mit dem Wunsch zu unterstützen einhergehen. Weil die Seniorenhilfe noch nicht lange existiert, wüssten viele Rentner in Not schlichtweg nicht um das Angebot. Dazu komme häufig die Scham und der Gedanke, dass man es schon alleine schaffen werde. "Es ist sehr schwierig, an diejenigen zu kommen, die die Unterstützung wirklich brauchen", sagt sie.

Die Stifter seien sehr offen für das, was durch die Seniorenhilfe unterstützt werden soll. So kämen etwa Zuschüsse für einmalige Reparaturen oder Ausgaben für Medikamente in Frage. "Wenn es ganz eng ist, kann es auch vorkommen, dass wir beschließen, einen Menschen über einen längeren Zeitraum hinweg finanziell zu unterstützen", erklärt Schneid. Denkbar wäre auch, dass Kosten für Ausflüge mit Seniorenclubs übernommen werden. "Es soll nicht nur bei den rein praktischen Dingen bleiben", sagt sie. Gerade die Älteren, die oftmals nach dem Tod des Partners alleine leben, sollen die Möglichkeit bekommen, wieder nach draußen zu gehen und aktiv am Leben teilzunehmen. Vor allem, wenn im Bekanntenkreis niemand mehr geblieben ist, ist es für sie schwierig, außerhalb von Seniorenclubs neue Menschen kennenzulernen. Und gerade das sei eine der größten Sorgen der Senioren, die wenig Geld für ihre Freizeitgestaltung übrig haben, wie Schneid weiß. "Sehr häufig leben sie alleine und haben im Alltag keine Ansprache. Dazu kommen körperliche Einschränkungen und gesundheitliche Probleme, die Palette reicht von psychischen Erkrankung bis hin zur altersbedingten Blindheit", erzählt sie über die Sorgen und Nöte der Menschen, die sie betreut.

Anspruch auf Unterstützung durch die Seniorenhilfe Sonnenstrahl hat jeder über 60-Jährige, der Nachweise über seine Bedürftigkeit vorlegen kann, sei es ein Rentenbescheid oder der Nachweis über bezogene Sozialleistungen. Rentner, die sich in einer misslichen Lage befinden, sollen nicht zögern, sich bei der Seniorenhilfe über die Telefonnummer der Bürgerstiftung zu melden. Anträge auf Unterstützung werden nach telefonischer Anfrage per Post zugeschickt. Über die Anträge entscheidet nach deren Eingang ein vierköpfiges Gremium. Dazu zählen außer der Stifterin Gisela Schneid, Kathi Probst von der Seniorenfachberatung und Sonja Thiele, die Kreistagsreferentin für Senioren und Demografie. Endgültig wird der Beschluss schließlich vom Vorstand der Bürgerstiftung bestätigt. Dazu gehören Dorothee von Bary, Helmuth Stolle und Elisabeth Weller.

Bedürftige können sich bei Rückfragen unter der Telefonnummer 08141/348722 an die Bürgerstiftung wenden.

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