Festival:Kulinarische Genüsse auf 320 Metern

Foodtruck

Bei der „Burger-Marie“ werden am Samstag die Brötchen im Akkord gewendet. Nicht nur dort warten die Besucher in langen Schlangen auf kulinarische Köstlichkeiten.

(Foto: Günther Reger)

Beim dritten Brucker Food-Truck-Festival drängen sich wieder Tausende Besucher vor den zahlreichen Wagen. Während sich einige sogar an die gegrillten Insekten trauen, mögen es andere lieber etwas weniger exotisch

Von Julia Bergmann, Fürstenfeldbruck

Als würden sie sich um eine von ihnen abverlangte Mutprobedrücken, schleichen mehrere Besucher auf dem Fürstenfeldbrucker Volksfestplatz immer wieder um einen der dort geparkten Wagen herum. Insgesamt 40 Anbieter reihen sich beim dritten Fürstenfeldbrucker Food-Truck-Festival aneinander und bieten zwei Tage lang Köstlichkeiten aus aller Welt an. Darunter der eine, ganz Besondere, vor dem die Besucher immer wieder ungläubig stehen bleiben: Dr. Bob's Insektenküche. Deutlich angeekelt hält eine der Passantinnen davor inne und schmettert dann theatralisch das Angebot heraus: "Heuschrecken in Kräuteröl und Knoblauch, Mehlwürmer. Oh Gott!" Einen Meter weiter steht einer, der schon ganz konzentriert an einer knusprigen, ölglänzenden Heuschrecke knabbert. "Sehr mild, schwer zu beschreiben. Es ist sehr knusprig und hat ein intensives Röstaroma", lautet Christian Rehabers Urteil. Während seine Frau zurückweicht, als er ihr einen Happen anbietet, greift seine Tochter Esther zu. "Nicht so schlimm wie gedacht", findet sie.

Der Insektentruck ist mit Sicherheit der außergewöhnlichste auf dem Festival. Genug Auswahl gibt es aber auch für diejenigen, die zwar gerne Neues ausprobieren, dabei von Insekten aber lieber die Finger lassen. Burritos, Burger, Curries, Pommes, Ingwerlimo, Donuts, Crêpes und vieles mehr - insgesamt 320 Meter Essensangebot reiht sich auf dem Volksfestplatz nebeneinander. Mit insgesamt 40 000 verkauften Mahlzeiten und 20 000 Besuchern rechnen die Veranstalter auch in diesem Jahr wieder. Mit der Besucherzahl sind sie bisher zufrieden. "Das hohe Niveau des Vorjahres können wir dieses Jahr sicher halten", meint Veranstalter Hans Schmölz. Doch dem insgesamt 80-köpfigen Team um Schmölz kommt es nicht allein auf die Besucherzahl an. Alles soll perfekt sein für die Gäste. Sie sollen sich wohlfühlen, genügend Platz zum Sitzen und ein unterhaltsames Programm haben. Der Fokus liegt klar auf dem Essen, trotzdem gab es in diesem Jahr auch ein Public Viewing, Konzerte mehrerer Bands und ein Koch-Battle zweier TV-Köche. Hoch ist der Anspruch der Veranstalter auch bei der Auswahl der Trucks, wie Pressesprecher Markus Bauer sagt. 120 haben sich heuer beworben, 40 durften dabei sein. Schmölz und Bauer betonen, dass sie in Fürstenfeldbruck nur die Besten haben wollen. Und die bekommen sie in der Regel auch, wie sie sagen. Selbst an einem veranstaltungsreichen Wochenende wie dem vergangenen.

Warum das so ist? Klaus Vanluchene, erklärt zwischen den Bestellungen zweier Besucher aus der Luke des "Food Fighters" heraus: "Weil es das beste Food-Truck-Festival Deutschlands ist." Sein Truck ist zwar zum ersten Mal dabei, aber er ist sich da sicher. "Man kennt sich in der Szene und tauscht sich aus." Das Brucker Organisationsteam veranstalte das Festival mit Herzblut, findet Vanluchene. Das zeige sich an den vielen Details, die das Fest am Ende zu etwas ganz Besonderem machen. Das Angebot, das bunte Zirkuszelt, die Veranstaltungsbühne, die Gestaltung des Platzes - all das sei hier besonders. Monika Konrad und Alexander Martusan aus Germering stimmen zu. Die beiden Germeringer Foodies sind begeistert. Sie sind zum ersten Mal hier und haben schon drei Gerichte ausprobiert, die sie überzeugt haben. "Es hat sich gelohnt", sagt Martusan. "Wir kommen sicher wieder", ergänzt Konrad. Wenn sie Glück haben, haben sie 2019 dazu sogar vier Tage lang Zeit. Zufrieden mit der Resonanz der Trucker und der Besucher überlegen die Veranstalter das Festival künftig zumindest zeitlich zu erweitern.

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