Fürstenfeldbruck:Knusprige Erfindung

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Kollegiaten des Rasso-Gymnasiums entwickeln mit eigener Firma einen Energieriegel

Von Christoph Kaindl, Fürstenfeldbruck

Zu Schulzeiten bereits unternehmerische Erfahrung sammeln, das dürfen elf Zwölftklässler des Graf-Rasso-Gymnasiums in Fürstenfeldbruck. Mit einem selbst gegründeten Unternehmen haben sie Müsli-Riegel in der Geschmacksrichtung Schokolade-Cranberry hergestellt. Den Rahmen für ihre Aktion bot ihnen ein eigenes Projektseminar. Müsliriegel zu produzieren, war dabei nicht von Anfang an geplant. "Zuerst wollten wir Joghurt herstellen. Dazu hätten wir allerdings eine eigene Kühlkette benötigt.", erzählt Paul Woköck, Pressesprecher der Schülerfirma. Da dies schwierig geworden wäre, entschieden sie sich für die Müsliriegel. Diese sind leichter aufzubewahren und wahrscheinlich ebenso beliebt wie der Joghurt.

Bei der Umsetzung ihres Planes half ihnen dann die gemeinnützige GmbH "Junior". Diese stellte ihnen das Kapital zur Verfügung, um 90 Aktien zu je zehn Euro auszugeben. Jeweils eine erwarben sie selbst, andere gingen unter anderem an Freunde und Familien. Bei einer Hauptversammlung musste dann den Aktionären das Konzept der Firma vorgestellt werden.

Alleine hätten sie allerdings nicht ausreichend viele Müsliriegel herstellen können. Im Internet machten sich die Schüler deshalb auf die Suche nach einem Partner. Fündig wurden sie schließlich bei einer niederbayerischen Waffelfirma. "Diese unterstützte uns dann unter anderem bei der Auswahl der Zutaten.", führt Paul Woköck aus. "Schließlich produzierten sie etwa 2000 Riegel für uns."

Die Schüler hatten sich währenddessen wie in einer richtigen Firma auf verschiedene Abteilungen aufgeteilt. Im Marketing präsentierten sie sich unter anderem auf Facebook und Twitter. Zusammen mit der Produktabteilung wurde außerdem die Verpackung erarbeitet: Auf rotbraunem Hintergrund sieht man den Namen des Riegels, "Beiss zu". Eine angebissene Tafel Schokolade sowie Getreidehalme verweisen auf wichtige Zutaten. Aufgabe der Verwaltung war es unter anderem, alle geschäftlichen Sitzungen gewissenhaft zu protokollieren.

Diejenigen, die für die Finanzen zuständig waren, richteten ein eigenes Konto ein und führten die Buchhaltung. Außerdem kümmerten sie sich darum, dass das Unternehmen Steuern an "Junior" zahlte.

Nach knapp elf Monaten Vorbereitung konnte Anfang dieses Schuljahres mit dem Verkauf begonnen werden. Erhältlich ist der Müsliriegel unter anderem in der Schulmensa, der Bike Box in Emmering und der Sportschule Fürstenfeldbruck. "Um den Verkauf zusätzlich anzukurbeln, positionierten wir uns in der Schule mit eigenen Ständen.", beschreibt Paul Woköck die Situation. "Bis jetzt konnten wir insgesamt etwa 700 Stück zu je 1,30 Euro vermarkten." Würden die Schüler bei entsprechend großem Andrang nachproduzieren? "Das können wir leider nicht, da unser Projektseminar in einigen Monaten zu Ende ist", meint Paul Woköck dazu.

© SZ vom 07.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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