Fürstenfeldbruck:Klosterhof als Probierstube

Weinfest FFB

Um Pfälzer Wein dreht sich das Geschehen im Klosterhof in den kommenden Tagen. Vor allem der Jahrgang 2015 dürfte gefragt sein.

(Foto: Günther Reger)

Beim Brucker Weinfest präsentieren zehn Winzer aus der Pfalz ihre Erzeugnisse

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Bei einem Wetter, das durstig macht, hat am Donnerstag das Brucker Weinfest der Heimatgilde im Innenhof des Veranstaltungsforums begonnen. Schon vor dem offiziellen Beginn um 14 Uhr finden sich Besucher im Klosterhof ein. Sie versorgen sich mit Flammkuchen, Wurstsemmeln oder Süßem. Auch die ersten Gläser mit Wein werden an den Ständen der zehn Winzer von der Südlichen Weinstraße in der Pfalz bestellt. Beispielsweise bei Marina Kail vom Weingut "Pfalzgraf". Sie bietet vor allem Weißwein an, für roten seien die Böden nicht so gut geeignet, sagt Kail, die aber auch einen Portugieser ausschenkt. Seit 2007 ist das pfälzische Weingut auf dem Brucker Weinfest vertreten. Kail schätzt die "schöne Atmosphäre" im Innenhof. Die Beziehung zu den Kunden zu pflegen, das sei das Wichtigste, sagt sie, denn das Weingut kümmert sich selbst um den Verkauf seiner Erzeugnisse.

Das tut auch das Weingut Oberhofer, dessen Stand nur einige Meter entfernt aufgebaut ist. Thomas Oberhofer muss erst einmal bei seinem Vater nachfragen, wann der Pfälzer Winzer das erste Mal in Fürstenfeldbruck gewesen ist. Vor 22 Jahren lautet die Antwort. Da war Thomas Oberhofer gerade geboren - seit einigen Jahren fährt er nach Bruck mit, um seinen Vater zu unterstützen. Auch ihm geht es darum, die Kunden des Weinguts zu treffen und neue zu gewinnen. Dabei hilft in diesem Jahr sicherlich der Wein besonders, denn der Jahrgang 2015 gilt als außergewöhnlich. Oberhofer und Kail bestätigen das. Sowohl vom Ertrag als auch von der Qualität "erstklassig" sei der 2015-er, heißt es.

Darum, dass der richtige Pfälzer Geschmack nicht nur ins Glas kommt, sondern auch auf den Teller, kümmert sich Karl Schmidt von der "Brotzeit-Alm". Der ehemalige Betreiber der Gaststätte Leuchtturm am Pucher Meer bietet Saumagen an. Den bekommt er nach eigener Aussage direkt aus der Pfalz, vom "Metzger von Helmut Kohl". Was Saumagen angeht, ist das ein Adelstitel, denn Kohl hat das Gericht aus seiner Heimat in den Achtzigerjahren bundesweit bekannt gemacht und jedem Staatsgast auftischen lassen.

Am Nachmittag sind die Tische im Innenhof schon gut besetzt. Viele Weinfreunde sind im Landkreis zu Hause, beispielsweise acht Männer und Frauen, die vor sich auf dem Tisch Gläser mit Rotwein stehen haben. Seit zehn Jahren kämen sie immer zum Weinfest sagen die Olchinger. Andere sind von weiter her angereist. Eine Würzburgerin ist mit Brucker Bekannten da. Weinfeste kennt sie von zu Hause genügend, jetzt wolle sie mal das Brucker kennen lernen, sagt sie.

Die Weintrinker sind am frühen Nachmittag aber noch in der Minderzahl. Auf vielen Tischen stehen Kaffeebecher oder Flaschen mit Wasser und Apfelschorle. Die Sonne strahlt vom Himmel, es ist recht warm im Klosterinnenhof. Da wollen sich wohl etliche Besucher erst langsam ans Weintrinken heranwagen. Thomas Oberhofer ist aber nicht bange, dass das bis zum Abend passieren wird. Bei dem Wetter werde "eine Menge los sein", prophezeit er. Bis Mitternacht sind die Stände geöffnet, und das auch am Freitag und Samstag. Früher Schluss ist am Sonntag, da endet das Fest um 21 Uhr.

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