Fürstenfeldbruck:Kicken im Plastikballon

Bubbleballs, Fürstenfeldbruck

Trendsport nennt sich diese Form des Fußballs. Wer Bubbleball spielt, dürfte sich öfters auf dem Boden wiederfinden.

(Foto: Privat)

Der Jungunternehmer Tamas Szentkereszty bietet ein ungewöhnliches Freizeitvergnügen. Er vermietet aufblasbare Plastikkugeln in denen zwei Mannschaften gegeneinander antreten, was auch die Zuschauer erheitert

Von Franziska Stadlmayer, Fürstenfeldbruck

Wer in Fürstenfeldbruck auf Menschen trifft, die, den Oberkörper in aufgeblasene Plastikkugeln gepackt, ein Fußballspiel veranstalten, hat vermutlich Bekanntschaft mit dem Trendsport Bubbleball gemacht. Behindert durch ihre kugelige Form, stoßen die Spieler immer wieder gegeneinander und rollen übers Spielfeld, was nicht nur die Mitwirkenden selbst, sondern auch die Zuschauer erheitert. Einer der erheiterten Zuschauer am Spielfeldrand ist dabei häufig Tamas Szentkereszty, der als Veranstalter von Bubbleball-Spielen seit inzwischen drei Jahren für ein außergewöhnliches Freizeiterlebnis sorgt.

"Angefangen hat es damit, dass ich mich für Bubbleballs interessiert habe und hier in der Gegend kein passender Veranstalter vorhanden war", sagt der 28-Jährige. Deshalb suchte er nach jemandem, der die Ausrüstung für besondere Anlässe, wie Geburtstage oder Junggesellenabschiede, zur Verfügung stellt. "Ich hatte das Gefühl, dass das etwas wäre, was Bruck bereichern würde", berichtet Szentkereszty. Fürstenfeldbruck liege ihm am Herzen, weshalb er sich schon länger darüber ärgerte, dass "viele sich immer nur beschweren, dass hier nichts los ist, anstatt selber aktiv zu werden".

So dachte er zuerst an die Gründung eines Vereins zum Bubbleball-Spielen. Doch die Koordination dieser Idee erwies sich als schwierig. "Es hat mich gereizt, mal Erfahrungen als Unternehmer zu sammeln, verbunden mit meiner Bubbleballs-Idee wurde daraus ein Konzept", erinnert sich der Fürstenfeldbrucker an die Geburtsstunde von bubbleballs-ffb. Von seinem Ein-Mann-Unternehmen zu leben, oder bubbleballs-ffb hauptberuflich zu betreiben, stand für ihn nie zur Debatte: "Ich wollte mich gerne ausprobieren und meine Heimatstadt um einen Aktivität bereichern - wenn es mir keinen Spaß mehr macht, höre ich damit auch wieder auf".

Sein Job im Vertrieb eines Softwareunternehmens gibt ihm die nötige finanzielle Sicherheit für sein Herzensprojekt, sorgt aber auch für lange Arbeitstage. Nach Feierabend müssen die Homepage gepflegt und Anfragen koordiniert werden, dazu kommen die Fahrten zu den Kunden. "In der Saison, ungefähr von Mai bis September, bin ich oft unterwegs", erzählt Szentkereszty. Am Wochenende oder nach Feierabend packt er die Ausrüstung ein und fährt zum Veranstaltungsort. "Anfahrt, Aufbau und Abbau kosten mich die meiste Zeit", meint der Jungunternehmer, die Spielzeit selbst dauere meist eine Stunde, die er "entspannt" erlebe. Wie lange gespielt wird, sieht der Fürtenfeldbrucker nicht so eng, denn "ich bin keiner, der mit der Stoppuhr dasteht und exakt nach einer Stunde das Doppelte verlangt". Am Wichtigsten sei es ihm, den Kunden zu vermitteln wie viel Spaß sie selbst am Projekt hätten. Der Erfolg gibt ihm Recht: "Wir wurden jedes Jahr häufiger gebucht - zuletzt waren es 15 Mal in der Saison", freut sich Szentkereszty.

Bei den Buchungen geht es meist um besondere Anlässe, denn selbst wenn sich der Unternehmer bemüht, die Preise moderat zu gestalten, ist Bubbleballs-Spielen nicht billig. Kein Wunder, denn "ein guter Bubbleball kostet etwa die 600 Euro", Anschaffungskosten, die der nebenberufliche Unternehmer mit einem Privatkredit finanziert. Aus diesem Grund möchte er das Unternehmen mindestens so lange weiterführen, bis er seine Ausgaben gedeckt hat. Wie es danach weitergeht, ist offen, er könne sich aber vorstellen, das Projekt an jemanden weiterzugeben, der es fortführen will. Doch bis es so weit ist, wird der begeisterte Unternehmer wohl noch so manches Wochenende unterwegs sein, um Menschen ein Ballspiel der besonderen Art zu ermöglichen.

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