Fürstenfeldbruck:Junge Künstler und alte Bekannte

Bruck: Kulturnacht / KULTUR-NACHT

Innenräume wie Plätze im Freien bespielt die Brucker Kulturnacht auch in diesem Jahr. So können sich die Besucher am Samstag, 1. Juli, wieder von Ort zu Ort zu den unterschiedlichsten Kulturgenüssen treiben lassen: von Lesung über Konzert bis Theater.

(Foto: Johannes Simon)

Die Brucker Kulturnacht wartet wieder mit einem umfangreichen Programm von Theater über Literatur bis zu Musik auf. Wer seinen Abend genau plant, kann dabei ein paar echte Schätze entdecken

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Bei der Brucker Kulturnacht beginnt in diesem Jahr eine neue Ära: Die Zeit nach den immer spektakulären Videoinstallationen von Georg Trenz. 15 Jahre lang hat der er die Veranstaltung begleitet, alle teilnehmenden Orte einmal bespielt. "Dass es jetzt zu Ende geht, ist eine ganz natürliche Sache. Das Konzept war es, jeden Ort einmal zu gestalten, mit dem Haus 10 im vergangenen Jahr ist das geschehen", sagt Trenz. Natürlich könne es sein, dass irgendwann ein neuer Veranstalter dazu kommt und es dann noch einmal eine Trenz-Installation gibt, aber vorerst habe er keine Pläne. "Man muss sich ja nicht zwingend wiederholen oder es so lange machen, bis man sich überholt und die Leute genug haben. Es wäre doch schön, wenn man jetzt eine ganz andere Idee findet, die man Jahr für Jahr an einem anderen Ort weiterführt". Nun freue er sich erst einmal darauf, zum ersten Mal seit 15 Jahren die Kulturnacht als Besucher erleben zu können.

Und für die wird an diesem Samstag, 1. Juli, in ganz Bruck - mit den Außenposten Furthmühle und Jexhof - wieder viel geboten. Während die meisten Veranstalter wieder Künstler aus den verschiedensten Genres eingeladen haben, gibt an es ein paar Spielorten lokale Geheimtipps zu denken. An erster Stelle ist da die Aktion der IG Kultur zu nennen. Im Haus 10 werden einige Mitglieder den ganzen Abend über Texte vorlesen - und zwar solche, die ihnen in den vergangenen Wochen anonym zugeschickt worden sind. Die Idee dahinter: Autoren, die zwar gerne schreiben, dafür aber nicht so gerne ihre Texte vorlesen, ein Forum bieten.

Und das Konzept ist bisher bestens aufgegangen, knapp 60 Texte wurden eingeschickt, so dass nun sogar eine Vorauswahl getroffen werden muss, weil es sonst einfach zu viele sind. "Auf die Idee sind wir gekommen, weil eine von uns meinte, sie kennt ein paar Leute, die schreiben, aber nicht veröffentlichen. Da hat sie gedacht, vielleicht gibt es ja noch mehr Leute, denen es so geht", sagt Kadir Kara von der IG-Kultur. Der Großteil der eingeschickten Texte sind klassische Kurzgeschichten, aber auch ein Auszug an einem gerade entstehenden Buch wurde eingereicht. Ein Autor habe sogar gleich 17 Texte geschickt, erzählt Kara. Begleitet wird die Lesung von Musiker "Hun", der sowohl mit seiner Stimme als auch mit seiner Gitarre seinen ganz eigenen melancholischen Charme erschafft.

Auch die Betreiber des Jugendcafés "Brucklyn" hatten für die Kulturnacht eine ganz besondere Idee. Sie wollten jungen Künstlern, vor allem natürlich aus Bruck, ein Forum geben. Deshalb haben sie ihre Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, in denen nur interessierte Jugendliche ihre Werke zeigen können, egal ob Foto, Aquarell oder Graffito. Während der Ausstellung findet ein normaler Café-Betrieb statt, so dass Besucher das Team und das Konzept von "Brucklyn" bei ihrem Besucher besser kennen lernen können und so vielleicht Lust auf viele weitere Besucher bekommen.

Auch die beiden aktuellen lokalen Tassilopreisträger der Süddeutschen Zeitung sind bei der Kulturnacht mit eigenen Beiträgen vertreten. Die Bluestrings spielen von 20 bis 24 Uhr jeweils zur vollen Stunde auf, dabei wird auch das ein oder andere neue Stück präsentiert. Die Poetry-Slammerin Fee Brembeck hat sich, wie schon in den vergangenen Jahren zwei weitere Wortkünstler eingeladen, mit denen gemeinsam sie mit Stadtpark auftritt. Dominik Erhard hat unter anderem bereits die bayerische U20-Meisterschaft gewonnen, Katrin Freiburghaus ist nicht nur Slammerin und Autorin, sondern auch etablierte Sportjournalistin. Auftreten werden die drei jeweils um 20.30, 21.30 und 22.30 Uhr.

Wie schon in den vergangenen Jahren ist aber nicht nur bei den 14 Veranstaltungsorten Kultur zu erleben, sondern auch auf dem Weg dorthin. Dafür haben die Organisatoren wieder Ingrid Irrlicht engagiert, die in die verschiedensten Rollen schlüpfen wird und je nach Laune auf dem Klostergelände, im Stadtpark der Innenstadt oder einem der Shuttlebusse auftaucht. Ebenfalls in den Bussen sind zwei Musikgruppen unterwegs, die für eine unterhaltsame Fahrt sorgen. Eine Zeitreise gibt es beim ehemaligen Café Brameshuber und vor dem alten Rathaus. Zwei Stadtführerinnen und ein Schauspieler der neuen Bühne Bruck schlüpfen dort in die Rollen der Mitglieder der Familie Miller , um deren Rolle in der Brucker Geschichte zu zeigen.

Brucker Kulturnacht, Samstag, 1. Juli, von 19 bis 1 Uhr. Der Eintritt kostet neun Euro für alle Spielstätten und die Shuttlebusse. Das komplette Programm gibt es unter www.bruckerkulturnacht.de.

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