Fürstenfeldbruck:Ins Finale gekämpft

Der Boxclub Piccolo hält große Stücke auf Gianni Dedic, Arlind Beka und Jana Mehringer

Der Brucker Boxclub Piccolo ist seit Jahrzehnten bekannt für seine famose Nachwuchsarbeit. Gleich drei junge Boxer stehen dort momentan im Rampenlicht: Gianni Dedic, Arlind Beka und die 15-jährige Jana Mehringer, ein "außergewöhnliches Boxtalent", wie sie Piccolo-Vorsitzender Manfred Kaltenhäuser einstuft. Das Trio hat früh mit dem Boxen begonnen und schon in jungen Jahren bemerkenswerte Erfolge gefeiert. So marschierten Gianni Dedic und Arlind Beka fast im Gleichschritt auf das Medaillenpodest bei Meisterschaften.

Dedic, der auch im Münchner Boxstall von Pavlica Steko trainiert, holte sich mit 13 Jahren den deutschen Meistertitel bei den U 15-Junioren. Damals trat er im Weltergewicht bis 62 Kilogramm an. "Der Junge ist ein technisch sehr begabter Boxer", betont Piccolo-Chef Kaltenhäuser. 2013 hatte Gianni Dedic mit elf Jahren angefangen zu boxen. 2016 ist er in die U 17 aufgerückt. Auf Rügen boxte er sich bei den deutschen Meisterschaften bis ins Finale vor, in dem er dann jedoch unterlag. Diesmal im Halbmittelgewicht bis 66 Kilo. Die Eltern sind mittlerweile nach Straubing umgezogen, wo sie eine Gaststätte betreiben. Ihr Sohn boxt dort im Landesstützpunkt des Bayerischen Boxverbandes. Dedic startet jedoch weiterhin für den BC Piccolo. 35 Kämpfe hat er inzwischen absolviert, davon verließ er 25 Mal als Sieger den Ring.

Ebenfalls erst 13 Jahre alt war Arlind Beka, als er 2016 in der U 15 bei den deutschen Meisterschaften erst im Finale gestoppt wurde. Arlind eifert seinem älteren Bruder Florin Beka nach, der jetzt bei den Männern im Halbschwergewicht für Furore sorgt. In den Folgejahren schoss Arlind Beka vor allem größenmäßig in die Höhe. "Wahnsinn, wie der zunächst kleine Boxer gewachsen ist", meint auch Manfred Kaltenhäuser ungläubig. Trat er 2016 noch in der 59-Kilo-Klasse des Halbweltergewichts an, rückte er ein Jahr später bei den deutschen Titelkämpfen schon ins Halbschwergewicht der Jugendklasse bis 72 Kilo auf. Mit 14 Jahren triumphierte Arlind Beka Anfang Mai dieses Jahres im Halbschwergewicht der U 17. "Ein grandioser Erfolg war das", kommentiert Kaltenhäuser diese Leistung.

Besonders von Jana Mehringer ist der Vereinschef angetan. Die erst 15-jährige Dachauerin ist schon mit nur vier Kämpfen oberbayerische Meisterin geworden. "Sie zeigt sauberes ästhetisches Boxen", sagt Kaltenhäuser begeistert. "Mit ihrer linken Führhand dominiert sie die Kämpfe. Die haut sie jeder Gegnerin zwischen die Handschuhe durch und punktet enorm." Die Kontrahentinnen würden dagegen kein Rezept finden. Mehringer müsse sich demnächst beim "Black Forest Cup", einem internationalen Jugend-Boxturnier in Villingen-Schwenningen, beweisen. Kaltenhäuser hat keine Zweifel, dass sie das schafft.

Für den langjährigen Piccolo-Boss ist es erstaunlich, dass bei den Mädchen und jungen Frauen im Boxen fast ausschließlich deutsche Namen auftauchen. "Die wollen es wissen", sagt Kaltenhäuser überzeugt. Bei den Buben, die zum Boxen kommen, sieht das ganz anders aus. Hier schätzt er den Anteil der Migrantenkinder auf 90 Prozent.

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