Fürstenfeldbruck:Ingenieur ohne Grenzen

Rainer Widmann aus Olching

Der Ingenieur Rainer Widmann aus Olching unterstützt Kenia beim Schulbau.

(Foto: oh)

Der Olchinger Rainer Widmann unterstützt Kenia beim Schulbau

Von Johanna Pfaffenzeller

Für fremde Länder hat sich Rainer Widmann schon immer interessiert. Kein Wunder also, dass er mehr als zehn Jahre lang viel Zeit im Ausland verbrachte, in Afrika und Südamerika. Also in Kontinenten mit großen Regenwaldbeständen. Die Erlebnisse in der Natur haben ihn also sehr geprägt. Obwohl das Thema Umwelt Widmann schon immer faszinierte, entflammte jetzt das Feuer richtig. So war es eine glückliche Fügung des Schicksals, als Josef Aicher Kaplan in Olching wurde und sich eine Freundschaft zwischen den beiden Naturliebhabern etablierte. Zusammen haben sie es in Sachen Umwelt weit gebracht, so weit, dass sie ein Treffen zwischen einer Delegation der demokratischen Republik Kongo, zu der auch der kongolesische Umweltminister Robert Bopolo Mbongeza gehört, und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller organisieren konnten.

Bei diesem Treffen, das nächste Woche im Kongo stattfindet, geht es um die Erhaltung weiterer 30 Millionen Hektar im Zentrum des kongolesischen Regenwaldes. Aicher hatte dazu im vorhinein Häuptlinge, Gouverneure und Vertreter der Region versammelt, die sich zu der Organisation RECOF zusammengeschlossen haben, deren Ziel es ist die Waldfläche vor der Zerstörung zu schützen. Der kongolesische Umweltminister war von der Initiative des Pfarrers zur Erhaltung der 30 Millionen Hektar so begeistert, dass er den jungen Anwalt Emery Bolonga Bolonga als Vertreter Aichers Organisation RECOF zur Un-Klimakonferenz in Marrakesch mitnahm.

Widmann (), bezeichnet sich selbst als die "Zentrale in Deutschland". Seine Aufgabe ist es, im vorhinein die Fäden zu ziehen und Kontakte mit Politikern und Vertretern der Kirche herzustellen. Er hat somit einen großen Teil der Arbeit übernommen. Ausgiebig belohnt wurden seine und Aichers Bemühungen bereits im Jahr 2008, als sie, mit der Hilfe von Angela Merkel, eine halbe Millionen Hektar Regenwald vor der Abholzung bewahrten. Doch Widmanns Augenmerk richtet sich nicht nur auf den Regenwald. Der 61-Jährige ist politisch interessiert und seit 43 Jahren Mitglied der CSU. Dort wirkt er in verschiedenen Bereichen mit, natürlich auch der Umwelt. Der Olchinger ist Vermessungsingenieur und nutzt sein Wissen für soziale Projekte. Er engagiert sich als Ingenieur ohne Grenzen. An diesem Donnerstag wird er nach Kenia aufbrechen, um dort bei der Planung von Schulen in ärmeren Landesteilen mitzuwirken. Ob der Regenwald wirklich geschützt werden kann bleibt abzuwarten, doch Widmann ist Optimist. Er sieht nach dem großen Erfolg 2008 durchaus Chancen, sein und Aichers Ziel durchzusetzen.

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