Fürstenfeldbruck:Im Abenteuerland

Bruck: Silvestergala der Heimatgilde, Veranstaltungsforum

"Komm mit mir ins Abenteuerland": Prinzessin Jessica I. und Prinz Florian I. bei ihrem umjubelten Auftritt zum Jahreswechsel.

(Foto: Johannes Simon)

Jessica I. und Florian I. sind jetzt als Prinzenpaar von Fürstenfeldbruck im Einsatz

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

Mit Glitzer und Glamour tanzend ins neue Jahr zu starten und dabei die heiße Phase der närrischen Zeit einzuläuten, hat bei der Heimatgilde "Die Brucker" eine lange Tradition. Vor mehr als 500 begeisterten Besuchern wurde am Silvesterabend in der festlich dekorierten Stadthalle das offizielle Prinzenpaar der Großen Kreisstadt Fürstenfeldbruck, ihre Lieblichkeit Jessica I., und seine Tollität, Florian I., im Rahmen einer großen Gala mit den Insignien der Macht ausgestattet. Die Showtanzgruppen präsentierten dabei erstmals ihr anspruchsvolles Programm.

Laut Gildemeister Daniel Brando sind viele Brucker, aber auch Auswärtige mittlerweile Stammgäste der Silvestergala. "Wir fahren schon seit vier Jahren mit U- und S-Bahn von München-Giesing raus, weil hier das Preis-Leistungs-Verhältnis noch stimmt", erzählte eine Frau, während ihr Gatte das asiatische, mediterrane und bayerische Buffet inspizierte. Gerade wurde im Stadtsaal noch fleißig getanzt, dann wird es ruhig, als die Top-Live-Band "The Swingers" die Bühne räumt und sich Männer inmitten der Tanzfläche zusammensetzen und zwei silberfarbene Koffer bewachen, in denen die Krone und das Zepter verwahrt werden. Als sich dann das Tor öffnet und Prinzessin Jessica und Prinz Florian auf schmucken, Ohrensesseln ähnelnden Elektrogefährten, so genannten Flair Chairs, einfahren, jubelt die Menge. "Mit Anmut und Freude" möge das Paar die Stadt im Fasching vertreten, wünschte sich Gildemeister Brando, als er der Prinzessin das Krönchen und dem Prinzen das Zepter aushändigte. Stadtrat Markus Droth (CSU), der anstelle der anderweitig verpflichteten Bürgermeister den Rathausschlüssel übergab, damit die Regenten Zugang zu Verwaltung und Stadtkasse haben, schloss sich dem Wunsch an.

Da der Fasching heuer schon am 9. Februar zu Ende ist, erwarten das Prinzenpaar und die Gardetänzer fünf anstrengende Wochen mit einer Vielzahl von Auftritten wie zum Beispiel beim Charivari-Fasching auf dem Marienplatz in München, bei einem Ball in Mering und bei vielen Firmenfeiern. "Kurz und knackig" wird der Fasching, glaubt Prinz Florian. Der 25-jährige Justizwachtmeister Florian Geiger ist stolz, Faschingsprinz der Heimatgilde zu sein. "Es ist mir als geborener Brucker eine Ehre", befand er, und gab zu, vor der Inthronisation "schon ganz schön aufgeregt" gewesen zu sein. "Bammel vor dem Auftritt vor so vielen Leuten", hatte auch Prinzessin Jessica, die mit bürgerlichem Namen Jessica Metschnabl heißt. "Am meisten sorge ich mich, dass bei meinen Tänzen die Figuren gut gelingen", verriet die 21-Jährige, die in Bruck geboren und aufgewachsen ist und mittlerweile in Inning am Ammersee lebt. Die Verbindung zur Heimatgilde, in der sie seit 14 Jahren tanzt und davon sechs Jahre als Trainerin aktiv war, hat sie nie abreißen lassen. Faschingsprinzessin von Bruck zu sein, sei für sie ein absoluter Höhepunkt, sagte die Prinzessin, die mit ihrer Grazie und ihrer tänzerischen Leistung die Gäste solo ebenso in ihren Bann zog wie im Arm des Prinzen, der sie in der neuen Tanzshow mit der Gruppe "No Limits" ins "Abenteuerland" lockt. Die Handlung: Unzufrieden mit ihrem Leben in einer öden, spießigen Welt, entflieht die Prinzessin schließlich mit dem Prinzen in ein Abenteuerland, in dem man offensichtlich tun und lassen kann, wozu man Lust hat, und ein unbeschwertes Leben führen kann. Die Choreografie des Stücks habe etwas positiv Märchenhaftes, lobte eine Besucherin, und dass die Show sehr ausdrucksstark getanzt worden sei. Viel Applaus erntete auch die Nachwuchsgarde "Young Revolution", die heuer mit flotten bis fetzigen Tänzen eine Hausparty auf die Bühne zaubert. Fünf Jungs und 13 Mädchen umgarnen sich dabei, bleiben aber sittsam. "Weil ich ein Mädchen bin", wie es in einem der Tanzlieder heißt.

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